Linus Torvalds schimpft auf Sicherheitsmechanismen von OpenSuse

Um ein WLAN oder einen Drucker hinzuzufügen ist ein Root-Passwort erforderlich. Dies beanstandete Torvalds mit Kraftausdrücken. OpenSuse verspricht jetzt Änderungen - beklagt aber auch Torvalds' Tonfall.

Linus Torvalds hat die Linux-Distribution OpenSuse ausprobiert und auf Google+ scharf kritisiert. Sie lasse sich zwar reibungslos auf einem Macbook Air installieren, aber er könne sie dennoch keinesfalls empfehlen, schreibt der Kernel-Autor. Der Grund: In OpenSuse muss das Root-Passwort eingegeben werden, um triviale Änderungen vorzunehmen – etwa um einen Drucker einzurichten, wie es Torvalds‘ Tochter an ihrer Schule versuchte.

Tux

Torvalds, der sich nach eigener Aussage „nicht ohne zu fluchen über sogenannte Sicherheitsspezialisten äußern“ kann, kommentierte in seinem bekannten Stil: „Welcher Armleuchter auch immer denkt, dass es ‚gute Sicherheit‘ bedeutet, wenn man ein Root-Passwort für alltägliche Aufgaben verlangt, ist geisteskrank.“ Solche Menschen forderte er zum Selbstmord auf.

Nach eigenen Angaben hatte er die Freigabe von WLANs und der Ortszeit ohne Passworteingabe über eine Fehlerdatenbank von den OpenSuse-Entwicklern gefordert. Nach wochenlangem Streit habe er sein Argument für WLAN durchsetzen können. Für die Uhrzeitänderung benötige man aber weiter Root-Rechte. Dann kam das Problem der Tochter mit dem Schuldrucker hinzu.

Torvalds war wegen seiner großen Abneigung gegen den Desktop Gnome 3.x von Fedora gewechselt, das er lange genutzt hatte. Ob er mit KDE unter OpenSuse auf Dauer glücklich gewesen wäre, muss offen bleiben. Jedenfalls sucht er jetzt eine neue Distribution fürs Macbook Air. ZDNet-Blogger Steven J. Vaughan-Nichols empfiehlt Mint mit dem Gnome-Fork Cinnamon. Einen Drucker oder ein WLAN einzurichten erfordere hier kein Root-Passwort, aber das Ändern der Zeit schon. Dies gehe auf die Unix-Wurzeln von Linux als Multi-User-System zurück.

Auf Google+, wo Torvalds seinen Ausbruch veröffentlichte, raten ihm einige Kommentatoren einfach zu dem Modul Sudo von YaST. Dort lässt sich einfach festlegen, wer was darf und wofür man ein Passwort braucht.

Andreas Jaeger als für OpenSuse zuständiger Manager bei der Novell-Tochter Suse hat Torvalds‘ emotionalen Ausbruch gegenüber ZDNet kommentiert: „Es gibt Fälle, in denen kein Passwort erforderlich sein sollte. Das ändern wir. Aber der Ton hat niemandem gefallen.“

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com, und Martin Schindler, silicon.de]

Themenseiten: Linux, Open Source, Software, Suse

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