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Superdisplay und LTE: erste Eindrücke vom neuen iPad

iPad HD oder iPad 3 – beide Bezeichnungen wurden für den iPad-2-Nachfolger heiß gehandelt. Appe hat es sich aber ganz einfach gemacht: Der jetzt vorgestellte Fingercomputer heißt einfach iPad.

Das Display des neuen Tablet ist eine Wucht. Mehr muss man zum neuen iPad eigentlich gar nicht wissen. Auch wenn das etwas übertrieben ist, das Display ist nun mal die offensichtlichste Neuerung. Die schnellere CPU, die verbesserte Kamera und LTE-Unterstützung sind dagegen eher im Verborgenen. Und es handel sich um Merkmale, die Apple bei einem solchen Generationswechsel überlicherweise überarbeitet.

Apple hat mittlerweile bestätigt, dass das LTE-Modul inkompatibel zu den hierzulande genutzten Frequenzen 800, 1800 und 2600 MHz ist. Es unterstützt nur die in den USA genutzten Frequenzen 700 und 2100 MHz. Allerdings beherrscht das neue iPad HSPA+ und kann mit Kanalbündelung bis zu 42 Megabit/s erreichen – sofern die Netzbetreiber dies unterstützen. Trotz der eingeschränkten LTE-Unterstützung wirbt Apple auf seiner Website mit 4G.

Mit seiner Auflösung von 2048 mal 1536 Pixeln übertrifft das Display alles, was im Notebook und Tablet-Bereich derzeit zu finden ist. Diesen Schritt kann wohl nur Apple mit seinem Einfluss in der Branche und seinen hohen Stückzahlen machen.

Das Äußere des Tablets unterscheidet sich dagegen nicht von seinem Vorgänger, dem Anfang 2011 präsentierten iPad 2. Allerdings ist es ein wenig dicker (9,4 statt 8,8 Millimeter) und schwerer (652 statt 601 Gramm) geworden – vermutlich ein Zugeständnis an das Display. Der Home-Knopf sitzt immer noch unter dem Display, die Lautstärkeregelung rechts. An der oberen Kante ist der Einschalt-Button zu finden. Unten ist der 30-Pin-Connector untergebracht.

Das neue iPad bietet eine 5-Megapixel-Kamera (bisher 0,7 Megapixel) mit rückseitiger Sensor-Beleuchtung. Es handelt sich um die bei iPhone 4 eingeführte Technik. Die Kamera nimmt Videos in 1080p auf. Die Webcam auf der Frontseite für Videoconferencing ist unverändert: Sie löst wie bisher 640 mal 480 Pixel auf.


Die iPad-Generationen im Überblick

Technische Daten im Überblick

Produkt iPhone 4S iPad iPad 2 Das neue iPad Samsung Galaxy Tab 2 10.1
Generation 5. Generation 1. Generation 2. Generation 3. Generation k.A.
vorgestellt am 04.10.2011 27.01.2010 02.03.2011 07.03.2012 März 2012
OS iOS 5.1 iOS 5.1 iOS 5.1 iOS 5.1 Android 4.0
Displaygröße 3,5 Zoll (Retina-Display) 9,7 Zoll 9,7 Zoll 9,7 Zoll (Retina-Display) 10,1 Zoll
Auflösung 960 x 640 Pixel 1024 x 768 Pixel 1024 x 768 Pixel (132 ppi) 1536 x 2048 Pixel (264 ppi) 1280 x 800 Pixel
Prozessor ARM Cortex A9 (Apple A5) ARM Cortex A8 (Apple A4) ARM Cortex A9 (Apple A5) A5X k.A.
Cores Dual-Core Single-Core Dual-Core Quad-Core Dual-Core
Taktfrequenz CPU 800 MHz 1000 MHz 1000 MHz k.A. 1000 MHz
Speicherkapazität 16/32/64 Gbyte 16/32/64 GByte 16/32/64 GByte 16/32/64 GByte 16/32 Gbyte
GSM Quad-Band Quad-Band Quad-Band Quad-Band Quad-Band
GPU-Modell Power VR SG543MP2 Power VR SGX535 Power VR SG543MP2 k.A. k.A.
BUS-Takt 200 MHz 100 MHz 250 MHz k.A. k.A.
Speicher 512 MByte 256 MByte 512 MByte k.A. 1024 MByte
L1-Cache 32 KByte 32 KByte 32 KByte k.A. k.A.
L1-Cache Data 32 KByte 32 KByte 32 KByte k.A. k.A.
L2-Cache 1024 KByte 512 KByte 1024 KByte k.A. k.A.
LTE nein nein nein ja, optional nein
UMTS optional: UMTS/HSDPA/HSUPA optional optional: UMTS/HSDPA/HSUPA optional: UMTS/HSPA/HSPA+/DC-HSDPA ja, HSPA+ bis 21 MBit/s
Bluetooth Bluetooth 4.0 Bluetooth 2.1 + EDR Bluetooth 2.1 + EDR Bluetooth 4.0 Bluetooth 3.0
WLAN ja, 802.11b/g/n ja, 802.11b/g/n ja, 802.11a/b/g/n ja, 802.11a/b/g/n ja, 802.11a/b/g/n
GPS ja ja ja ja ja
Speichererweiterung nein nein nein k.A. microSD bis 32 GByte
Akku-Kapazität 1430 mAh 6750 mAh 6750 mAh k.A. / 10 Stunden Laufzeit 7000 mAh
Kamera 8 MP nein 0,7 MP 5 MP (Gesichtserkennung,
iSight Kamera,Weißabgleich)
3 MP
Blitz LED-Blitz nein nein nein k.A.
Frontkamera 0,3 MP nein 0,3 MP 0,3 MP 0,3 MP
Video ja, HD-Video mit 1080 P nein ja, HD-Video mit 720p ja, HD-Video mit 1080p k.A.
Abmessungen 11,5 x 5,9 x 0,9 cm 24,3 x 19,0 x 1,3 cm 24,1 x 18,6 x 0,9 cm 24,1 x 18,6 x 0,9 cm 25,7 x 17,5 x 1,0 cm
Farben schwarz, weiß schwarz schwarz, weiß schwarz, weiß schwarz
Gewicht WLAN-Version/3G-Version 140 gr. 680 gr./730 gr. 601 gr./613 gr. 652 gr./662 gr. 588 gr.
Sprachfunktion ja nein nein ja k.A.
Preis k.A. k.A. WiFi: 399 Euro (16 GByte);
WiFi+3G: 519 Euro (16 GByte)
WiFi: 479/579/679 Euro (16/32/64 GByte)
WiFi+4G: 599/699/799 Euro (16/32/64 GByte)
ab 400 Euro

Display

Wenn man das Display des iPad betrachtet, fühlt man sich an seine erste Begegnung mit einem HD-Fernseher erinnert. Einerseits war Begeisterung, andererseits wurde einem bewusst, dass die Tage des heimischen Geräts gezählt sind. Dieselbe Gefühlslage stellt sich auch beim iPad ein.

Das neue QXGA-Display steigert aber nicht nur die Erwartungen an Tablet-Screens, auch die Anzeigen von Notebooks und Desktops sehen dagegen ziemlich alt aus. Wer diese Darstellung überzogen findet, kann sich das iPad ab 16. Januar im Apple Store ansehen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Apple mit der Display-Auflösung punktet. Auch der Wechsel vom iPhone 3G zum iPhone 4 war beachtlich. Es ist jedoch ein großer Unterschied in der Gesamtwirkung, ob man auf einen 3,5-Zoll- oder auf einen 9,7-Zoll-Screen blickt – wie ein Schlüsselloch im Vergleich zu einem Fenster.

Natürlich sieht man beispielsweise bei einem Facbook-Update keine großen Unterschiede. Aber beispielsweise Kartenmaterial wirkt so präsent wie auf keinem anderen Gerät. Auch Spiele, Videos, Fotos und Zeitungen erreichen einen Realismus, der fast unwirklich anmutet.

Weitere Neuerungen

Neben dem Screen hat Apple einige weitere Neuerungen einfließen lassen, beispielsweise den Prozessor: Es handelt sich entgegen den Spekulationen nicht um den Quad-Core A6, sondern um den A5X. Er hat weiterhin zwei Rechenkerne, allerdings wurde die Grafik deutlich aufgebohrt. Das ist nötig, um trotz der im Vergleich zum iPad 2 vierfachen Pixel-Anzahl flüssige Bilder liefern zu können.

Während der Sprachassistent Siri nicht auf das iPad kommt, integriert Apple künftig eine Diktierfunktion. Das ist ganz praktisch, um etwa eine E-Mail einzusprechen oder online nach Informationen zu suchen.

Was man von der neuen 5-Megapixel-Kamera, die deutlich bessere Fotos macht, am Ende tatsächlich hat, ist aber offen. Es sieht eben etwas komisch aus, mit einem Tablet zu fotografieren. Aber eines ist sicher: Einen besseren Sucher gibt es nicht – weder bei einer Kamera noch bei einem Smartphone.

Bluetooth 4.0 ist ein Feature, welches das neue iPad vom iPhone 4S geerbt hat. Der neue Standard bringt deutliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz.

Willkommen dürfte auch die Integration von 4G-Datenfunk sein, auch bekannt als LTE. Zwar ist der Ausbau der Netze hierzulande noch nicht soweit fortgeschritten wie in den USA, die Provider arbeiten aber mit Hochdruck daran. Im Laufe des Jahres 2012 sind erhebliche Fortschritte zu erwarten.

Was fehlt

Auch wenn das neue iPad ein insgesamt überzeugendes Gesamtpaket darstellt, an einigen Punkten hätte man sich weitere Verbesserungen gewünscht. Das betrifft beispielsweise die Akkulaufzeit, die Apple nach wie vor mit 10 Stunden für das WLAN-Modell beziehungsweise 9 Stunden für das 4G-Modell angibt.

Und dann gibt es natürlich noch die Themen, über die man seit Jahren nach jeder neuen Apple-Produktpräsentation meckern kann: Es fehlen auch beim neuen iPad Speicherkartenslot, Flash-Unterstützung, austauschbare Batterie, dedizierter Videoausgang und genormter Netzanschluss.

Kaufen oder warten?

Wer noch mit dem ersten iPad arbeitet, für den ist die Entscheidung klar: Die neueste Generation bietet so viele Vorteile und Verbesserungen, dass sich der Kauf lohnt. Zudem ist es gut möglich, dass sich das alte Gerät auf dem Gebrauchtmarkt noch gut verkaufren lässt.

iPad-2-Besitzer tun sich da schon schwerer: Das Äußere des Geräts ist ja unverändert. Am Ende hängt die Entscheidung daran, wie wichtig einem der neue Screen ist. Man sollte den Umstieg in Betracht ziehen, wenn man das Gerät häufig dazu nutzt, etwas zu präsentieren. Hier könnte auch die 4G-Technik helfen. Zudem sollte man bedenken, dass das Display die Hauptsache des Tablets ist und man es jeden Tag ansieht.

Fazit

Apple beherrscht das Spiel im Bereich der Tablets perfekt und ist der Konkurrenz immer einen Schritt voraus. Erst hat das Unternehmen die Kategorie quasi im Alleingang etabliert. Als die Konkurrenz mit eigenen Modellen kam, haben die Entwickler aus Cupertino die Bauhöhe deutlich verringert. Und jetzt ist es gelungen, beim Thema Display neue Akzente zu setzen. Natürlich wird der Wettbewerb aufholen. Bis dahin ist Apple aber schon einen Schritt weiter.

ZDNet.de Redaktion

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