Google hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr die Zahl der betrügerischen und gefährlichen Anzeigen auf seinen Websites gegenüber dem Vorjahr halbiert. Engineering Chief Sridhar Ramaswamy schreibt in einem Blogeintrag, sein Unternehmen habe 2011 mehr als 130 Millionen „schlechte“ Anzeigen entfernt.
„Online-Werbung ist die wirtschaftliche Lebensader des Web, also ist es lebenswichtig, dass Nutzer den Anzeigen auf Google und im gesamten Internet vertrauen können“, so Ramaswamy. Google kämpfe, wie andere Internetfirmen auch, gegen Anbieter gefälschter Waren und die Verbreitung von Malware und Spyware. „Wir müssen wachsam bleiben, weil Betrüger immer neue Wege finden werden, unsere Systeme zu missbrauchen.“
Die meisten betrügerischen Anzeigen fange Google schon im Vorfeld ab, erklärte Ramaswamy. 2011 seien 150.000 Nutzerkonten geschlossen worden, weil sie versucht hätten, für Produktfälschungen zu werben. 95 Prozent davon habe Google selbst entdeckt. Dazu würden die Seiten gescannt, die in den Anzeigen verlinkt seien. Zudem sei die Überwachung sensibler Schlüsselwörter und Anfragen zu gefälschten Waren ausgeweitet worden.
Google verwendet nach Angaben des Chefentwicklers detaillierte Risikomodelle, um feststellen zu können, ob eine bestimmte Anzeige gegen die Richtlinien verstoße. Diese Modelle seien kürzlich aktualisiert worden, um die Erkennung zu verbessern.
Betrügerische Anzeigen haben Google in der Vergangenheit viel Ärger eingebracht. Im August 2011 musste der Suchanbieter 500 Millionen Dollar an US-Behörden zahlen, um einen Streit um illegale Anzeigen für Medikamente beizulegen. Google stimmte zudem zu, seine Bemühungen zur Entfernung betrügerischer Online-Werbung von seinen Seiten auszuweiten.
Google ist in hohem Maße von Online-Werbung abhängig. Im vierten Quartal 2011 nahm es mit Werbung auf seinen eigenen Websites 7,29 Milliarden Dollar ein. Partnersites und Adsense trugen weitere 2,88 Milliarden Dollar zum Gesamtergebnis bei. Damit stammten 96 Prozent der Nettoeinnahmen in diesem Zeitraum aus dem Verkauf von Anzeigen.
[mit Material von David Meyer, ZDNet.co.uk]
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