Tim Cook ist erstmals als CEO seines Unternehmens in China unterwegs und hat reichlich Spekulationen über die Gründe seiner Reise ausgelöst. Carolyn Wu, Apples Sprecherin in Peking, bestätigte inzwischen „großartige Begegnungen“ mit chinesischen Regierungsvertretern, wollte aber weder Namen noch Ämter nennen. Eine Tageszeitung berichtete von einem Treffen Cooks mit dem Pekinger Bürgermeister.
Tim Cook (Bild: News.com)
Der Apple-Chef ließ sich außerdem in einem Apple Store in Peking sehen. Über den chinesischen Mikroblogging-Dienst Sina Weibo verbreiteten sich schon bald Bilder Cooks, der sich freundlich lächelnd zusammen mit chinesischen Apple-Fans aufnehmen ließ.
Apple-Gründer Steve Jobs hatte China nie bereist. Ein naheliegender Grund für den Besuch des neuen Apple-Chefs sind die ausbaufähigen Marktanteile in China. „China ist sehr wichtig für uns“, sagte Wu, „und wir gehen von noch größeren Investitionen und Wachstum dort aus.“
Obwohl China Apples zweitwichtigster Markt nach den USA ist, blieb die Entwicklung deutlich hinter seinen eigenen Prognosen zurück. Der Konzern verfügt heute über sechs chinesische Stores in Peking, Schanghai und Hongkong. Schon 2010 aber hatte der inzwischen ausgeschiedene Verkaufschef Ron Johnson nicht weniger als 25 chinesische Verkaufsniederlassungen innerhalb von zwei Jahren geplant.
Noch immer ist das iPhone nicht beim weltgrößten Mobilfunkanbieter China Mobile im Angebot. Obwohl die beiden Unternehmen seit 2008 verhandeln, brachte das bis heute keine konkreten Ergebnisse. Wang Jianzhou, Chairman von China Mobile, hatte sich mehrmals vergeblich mit Steve Jobs getroffen. In seiner Rolle als COO hatte sich Tim Cook bei einem früheren China-Besuch in der Zentrale von China Mobile sehen lassen. China Mobile verfügt über 630 Millionen Kunden. Der konkurrierende Netzbetreiber China Unicom führt zwar das iPhone, kann aber nur rund 190 Millionen Kunden vorweisen. Erst seit diesem Monat verkauft mit China Telecom auch der mit 40 Millionen Kunden drittgrößte Netzbetreiber das iPhone. Käme es außerdem zu einer Einigung mit China Mobile, könnte Apple seinen Smartphone-Marktanteil in China verdoppeln.
Eine weitere Baustelle ist die laufende juristische Auseinandersetzung mit dem chinesischen Unternehmen Proview um die iPad-Markenrechte. Cook will jedoch erklärtermaßen keine Vertreter von Proview treffen, das schon länger die chinesischen Markenrechte beansprucht. Hier könnten sich ohnehin Regierungsvertreter als die besseren Ansprechpartner erweisen, da eine unabhängige Justiz auch in diesem Bereich als fraglich gilt.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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