Julian Assanges Fernsehshow startet am 17. April

Erster Lizenznehmer ist der staatliche russische Sender RT Networks. Er spricht laut Wikileaks aber nicht bei der Gestaltung mit. Jede Sendung enthält ein 26-minütiges Interview mit einem Politiker oder anderen "Visionär".

Wikileaks teilt mit, dass die Sendung „The World Tomorrow“ am 17. April zum ersten Mal ausgestrahlt wird. Sie läuft bei RT Networks; Moderator ist Julian Assange. Noch am gleichen Tag wird sie auch online verfügbar sein.

Die Ankündigung findet sich unter worldtomorrow.wikileaks.org. Demnach wird Assange ausgewählte Gäste interviewen, „die der Zukunft ihren Stempel aufdrücken: Politiker, Revolutionäre, Intellektuelle, Künstler und Visionäre“. Jede Folge sei 26 Minuten lang. Ein Dutzend habe man schon abgedreht.

Julian Assanges Sendung "The World Tomorrow" läuft zunächst beim russischen Staatssender RT Networks (Screenshot: News.com).
Julian Assanges Sendung „The World Tomorrow“ läuft zunächst beim russischen Staatssender RT Networks (Screenshot: News.com).

RT Networks hieß früher Russia Today; das mehrsprachige Fernsehangebot wird weiter vom russischen Staat gefördert. Die Moscow Times beschreibt den Sender: „Für manche ist Russia Today ein Kanal, um die Propaganda des Kreml zu verbreiten. Andere sehen es als lebendige Stimme in einem Ozean der medialen Monotonie, der auch andere politische Perspektiven zeigt.“

Wikileaks beschreibt den russischen Sender als zufälligen ersten Lizenznehmer: Mit der Produktion habe er nichts zu tun. Hier sei vielmehr Assanges Firma Quick Roll Productions zusammen mit der britischen Independent-Produktionsfirma Dartmouth Films federführend. Die Distribution liege bei Journeyman Pictures, das sich aktuell um Verträge mit weiteren Sendern bemüht.

Assange ist während seines Hausarrests in Großbritannien äußerst aktiv: Außer als Fernsehmoderator will er auch als Politiker auftreten und lässt sich für die Wahl des australischen Senats aufstellen. Der Frontmann von Wikileaks wartet in England den Ausgang seines Berufungsverfahrens ab. Darin wird entschieden, ob man ihn an Schweden ausliefert, wo er sich für eine angebliche Vergewaltigung verantworten soll – die er bestreitet.

[mit Material von Edward Moyer und Lance Whitney, News.com]

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