Anonymous greift britisches Innenministerium erneut an

Die Website des Home Office war Ziel einer DDoS-Attacke. Als Folge war sie am Samstag vorübergehend nicht erreichbar. Die Hacker protestieren damit gegen ein Auslieferungsabkommen der britischen Regierung mit den USA.

Die britische Regierung hat einen weiteren Hackerangriff auf die Website des Innenministeriums bestätigt. Demnach überflutete das Kollektiv Anonymous am Samstag die Website homeoffice.gov.uk mit Anfragen, was zu zeitweiligen Ausfällen führte. Interne Systeme seien nicht kompromittiert worden, so das Ministerium.

Logo von Anonymous

„Die Seite war vorübergehend nicht erreichbar“, sagte ein Sprecher des Home Office im Gespräch mit ZDNet UK. „Die Seite war Ziel eines DDoS-Angriffs (Distributed Denial of Service) und wurde von der Masse an Traffic überschwemmt.“

Eine Woche zuvor hatte Anonymous die Operation „Trial at Home“ (Gerichtsverfahren im Heimatland) gestartet, um gegen das Auslieferungsabkommen der britischen Regierung mit den USA zu protestieren. Kritiker sehen die Vereinbarung als unausgewogen an. Derzeit drohen unter anderem dem NASA-Hacker Gary McKinnon und dem Betreiber der WebSite TVShack, Stephen O’Dwyer, eine Überstellung an die Vereinigten Staaten.

Beim ersten Angriff des Hackerkollektivs waren die Websites des Büros des Premierministers, des Justizministeriums und des Innenministeriums betroffen gewesen. Anonymous sei ein zweites Mal innerhalb weniger Tage erfolgreich gewesen, weil die Gruppe für die neue Attacke ihre Vorgehensweise geändert habe, teilte das Home Office mit. „Es ist schwierig, mit DDoS-Angriffen umzugehen. Die Bedrohungslage ändert sich stetig und Hacktivisten nutzen unterschiedliche Werkzeuge und Techniken, um vorhandene Schutzmaßnahmen zu umgehen.“

Der britische Nachrichten- und Sicherheitsdienst GCHQ (Government Communications Headquarter) konnte den Versuch, seine Website lahmzulegen, abwehren. Wie das gelang, wollte die Behörde nicht offenlegen.

In einem Interview mit Sky News sagte einer der Hacker, der sich Winston Smith nennt, er selbst habe rund ein halbes Gigabyte Daten an die Website geschickt. „Wir wissen nicht, auf wie viele Server diese Website verteilt wurde.“

[mit Material von Tom Espiner, ZDNet.co.uk]

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