Amazon Web Services hat einen App Store für Cloud-Anwendungen vorgestellt, der AWS Marketplace heißt. Dort lassen sich vorkonfigurierte Software und technische Dienstleistungen einem Einkaufswagen hinzufügen. Auch eine „One Klick“-Einrichtungsmöglichkeit für Amazons Cloud-Plattform gibt es.
Die Anwendungen kommen von einer Zahl bekannter Anbieter, darunter IBM, Microsoft und SAP. Von Open-Source-Anbietern wie WordPress und Drupal wird es beispielsweise kostenlose Angebote geben; der Kunde muss aber natürlich für die genutzte Amazon-Infrastruktur zahlen.
Amazon verspricht Anbietern wie Nutzern vor allem eine einfache Abrechnung, um die es sich selbst kümmert. Die Partner können Gebühren für ihre Lösungen nach Nutzungsstunden oder -monaten festlegen. Amazon behält 20 Prozent des Umsatzes ein. Die meisten App Stores für Endanwender – etwa von Apple, aber auch der Windows Store für Windows 8 – nehmen 30 Prozent, allerdings profitiert Amazon zusätzlich als Plattformbetreiber, während etwa Apple schlecht Gebühren für das Hosting der angebotenen Apps verlangen kann.
Weiter gibt es die Möglichkeit, extern lizenzierte Produkte auf AWS anzubieten. Amazon nennt dies „Bring Your Own License“. Dafür und auch für Testversionen fällt keine Anbietergebühr an. Allerdings muss der Anbieter parallel auch eine Version einstellen, die im AWS Marketplace erworben werden kann. Diese Richtlinie will Amazon aber erst in zwölf Monaten durchsetzen. Bis dahin bietet es seinen Software-Partnern eine Beratung durch seine Mitarbeiter an.
Verkaufsargumente von Amazon (Screenshot: ZDNet bei AWS)
Terry Hanold, Vizepräsident für New Business Initiatives bei Amazon Web Services, verspricht in einer Pressemeldung die Möglichkeit, Clouddienste schnell auszubauen. Man werde im AWS Marketplace „eine große Bandbreite an Lösungen von Anbietern aus dem Amazon-Ökosystem an einer Stelle“ finden, „wo ein Großteil der Arbeit für die Integration auf AWS schon von den Anbietern geleistet wurde.“
Einen vergleichbaren Cloud-Software-Shop hat Fujitsu seit Kurzem als Business Solutions Store im Programm. Bisher enthält er 70 Listings, darunter zahlreiche Gratis-Angebote, aber noch kaum Bewertungen für die Offerten. Besser positioniert dürfte der schon 2010 realisierte Salesforce AppExchange sein, der auf der Startseite heute 1.249.035 Installationen meldet. Besonders beliebt sind hier naturgemäß Ergänzungen zu Salesforce‘ eigenen Lösungen, beispielsweise die Integrationstools für Outlook, Google Mail und LinkedIn.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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