Intel hat mit den Quad-Core-Serien Core i5-3000 und Core i7-3000 die ersten Vertreter seiner dritten Core-Prozessor-Generation Ivy Bridge auf den Markt gebracht. Nach einem BIOS-Update laufen sie auch auf Mainboards mit der Chipsatz-Reihe 6 (Cougar Point) und dem aktuellen Sockel LGA 1155. Im Normalfall kommen sie aber in Desktops und Notebooks zusammen mit der Chipsatz-Serie 7 (Panther Point) zum Einsatz, die Unterstützung für USB 3.0 und PCI Express 3.0 liefert.
Die Desktop-Modelle der Reihe Core i7-3000 kommen mit 8 MByte L3-Cache und Hyperthreading, können also mit ihren vier Kernen bis zu acht Threads gleichzeitig verarbeiten. Die Core-i5-3000-Vertreter bieten 6 MByte L3-Cache und kein Hyperthreading.
Die Recheneinheit der in 22 Nanometer gefertigten Ivy-Bridge-CPUs weist kaum Änderungen gegenüber der der Sandy-Bridge-Prozessoren mit 32 Nanometern Strukturbreite auf. Den Grafikkern hat Intel aber gründlich überarbeitet. Die Anzahl der Ausführungseinheiten ist beim HD 4000 im Vergleich zum HD 3000 von 12 auf 16 gestiegen. Zudem unterstützt die GPU jetzt DirectX 11, OpenGL 3.1 und OpenCL 1.1. An der Taktfrequenz hat sich hingegen nichts geändert. Die Verbesserungen machen sich nicht nur bei der 3D-Leistung bemerkbar, sondern auch bei Anwendungen aus dem Multimedia-Bereich, die die Intel-Technik Quick-Sync beispielsweise zum Enkodieren von Videos nutzen. Mit CyberLink Media Espresso etwa soll der Leistungszuwachs 92 Prozent betragen. An der schwächeren GPU HD 2500 hat sich gegenüber dem Vorgänger HD 2000 hingegen kaum etwas geändert.
Das Leistungsplus der Ivy-Bridge-Prozessoren lässt sich Intel zufolge vor allem auf die dreidimensionale Struktur der neuen 3D-Tri-Gate-Transistoren zurückführen. Sie ermöglichen im Vergleich zu den bisher verwendeten zweidimensionalen, ebenen Modellen eine höhere Transistordichte pro Quadratmillimeter. Die neuen CPUs haben eine Chipfläche von 160 Quadratmillimetern, worauf 1,4 Milliarden Transistoren Platz finden. Zum Vergleich: Bei Sandy Bridge sind es 216 Quadratmillimeter und 1,16 Milliarden Transistoren.
Dank der verkleinerten Fertigungsstrukturen bieten die Ivy-Bridge-Prozessoren gegenüber der Vorgängergeneration neben mehr Leistung auch eine höhere Energieeffizienz. Während Sandy-Bridge-Modelle über eine Leistungsaufnahme von bis zu 95 Watt verfügen, begnügt sich das Spitzenmodell der Ivy-Bridge-Linie Core i7-3770K mit 77 Watt. Ohne den verbsesserten Grafikkern hätten die Energieeinsparungen noch größer ausfallen können.
Die dritte Generation der Core-CPUs bringt darüber hinaus neue Sicherheitsfunktionen mit, die die bestehenden Techniken Identity Protection (Intel IPT) und Anti-Theft (Intel AT) ergänzen. Intel Secure Key generiert vollkommen zufällig Zahlen, um Verschlüsselungsalgorithmen zu stärken. Intel OS Guard soll beim Vermeiden von Attacken helfen, bei denen Angreifer durch das Ausweiten von Rechten ein System aus der Ferne übernehmen. In Kombination mit der Chipsatz-Serie 7 können die neuen Prozessoren mit Intel IPT über die Funktion „Protected Transaction Display“ Teile des Bildschirms für Schadsoftware unlesbar machen. Angreifer sind dadurch nicht mehr in der Lage, die zum Stehlen der Identität notwendigen Anmeldedaten zu erfassen.
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ZDNet.de hat die Ivy-Bridge-CPU Core i7-3770K bereits mit dem Benchmark PC Mark 7 von Futuremark getestet. Da sich an der Architektur so gut wie nichts verändert hat, fallen die Leistungsunterschiede zur Vorgängergeneration relativ gering aus. Kleinere Tweaks sorgen dafür, dass der Chip bei gleicher Taktfrequenz bis zu zehn Prozent schneller ist als die Sandy-Bridge-Prozessoren. Immerhin erreicht das schnellste Ivy-Bridge-Modell insgesamt die Leistung des wesentlich teureren Core i7-3960X mit sechs Kernen und 12 Threads, der aber nur mit 3,3 GHz zu haben ist, während der Core i7-3770K mit 3,5 GHz Standardtakt arbeitet.
Einige Online-Händler listen schon erste Ivy-Bridge-Prozessoren. So kostet beispielsweise die Boxed-Version des Core i5-3570K inklusive Standardlüfter rund 240 Euro. Die Preise für den Core i7-3770 beginnen bei etwa 285 Euro.
Zunächst bietet Intel nur Quad-Core-Prozessoren für Desktops auf Basis von Ivy-Bridge an. In Kürze sollen aber auch Dual-Core-Chips für Notebooks erscheinen (Bild: Intel).
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