Der Mikroblogging-Dienst hat sich der Privacy-Initiative „Do Not Track“ angeschlossen, die von Mozilla angestoßen und zuerst im Browser Firefox umgesetzt wurde. Dabei informiert ein Browser kompatible Websites darüber, dass der Nutzer keine seitenübergreifende Beobachtung seines Surfverhaltens zu Werbezwecken wünscht. Die vom Anwender vorgenommene Einstellung kann sich jedoch nur auswirken, wenn Websites das Signal beachten.

Neben Firefox implementieren bereits Internet Explorer und Safari Do Not Track (DNT). Google hat erklärt, es bis Jahresende in seinen Browser Chrome sowie seine Anzeigenplattform integrieren zu wollen. Sein Zögern begründete der Suchkonzern damit, DNT sei noch nicht ausgereift genug und seine allgemeine Beachtung nicht gesichert. Das Feature kann aber über eine Erweiterung unter Chrome aktiviert werden. Das World Wide Web Consortium (W3C) arbeitet derzeit an einer Standardisierung von DNT, während von Interessenvertretern der Werbebranche lautstarke Einwände kommen.

Im Zuge eines Gesetzesvorschlag des US-Regierung hatten sich AOL und Yahoo bereits verpflichtet, den Schutzmechanismus zu respektieren. Twitters DNT-Mitwirkung wurde jetzt bei Mozillas Konferenz „Opting in to Do Not Track“ in New York bekannt. Sie wurde zuerst von Ed Felten erwähnt, CTO der US-Handelsaufsicht FTC. Twitter bestätigte es anschließend mit einem Tweet.

Mozilla lobte Twitter in einem Blogeintrag für seine Unterstützung. Laut Mozilla wird DNT weltweit zunehmend angenommen. Bereits 8,6 Prozent der Desktop-Nutzer von Firefox hätten die Einstellung vorgenommen – und sogar 19 Prozent derer, die den Mobilbrowser auf Smartphones oder Tablets nutzen. Besonders viele Nutzer sollen sich in den Niederlanden, Frankreich und den USA für die Option entschieden haben.

Kritik handelte sich Twitter ein, da es gleichzeitig ankündigte, selbst in einigen Ländern das Tracking von Nutzern testen zu wollen, um ihnen „maßgeschneiderte Empfehlungen“ geben zu können. Dafür will der Dienst das Verhalten seiner Nutzer aufzeichnen, während sie Webseiten mit „Twitter“-Buttons oder Widgets besuchen. Daraus sollen sich beispielsweise für neue Nutzer individuelle Empfehlungen ergeben, wem oder was sie folgen könnten.

Twitter sagt zu, die gesammelten Daten nach zehn Tagen wieder zu löschen. Seine Nutzer sollen das Datensammeln außerdem ablehnen können. In der Ankündigung der eigenen Tracking-Pläne weist der Dienst dezent auf seine Unterstützung von Do Not Track hin: „Wenn Sie DNT aktiviert haben, dann werden wir nicht die Informationen für dieses Feature sammeln, so dass Sie keine maßgeschneiderten Empfehlungen zu sehen bekommen.“

ZDNet.de Redaktion

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