In wenigen Stunden ist es wieder soweit: Dann beginnt in San Francisco die jährlich stattfindende World Wide Developers Conference (WWDC), die Apple traditionell für Neuankündigungen nutzt. Letztes Jahr hielt die Keynote der inzwischen verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs. Dieses Jahr wird voraussichtlich sein Nachfolger Tim Cook die Eröffnung durchführen. Wie in den letzten Jahren auch dürften aber auch Apples Marketingchef Phil Schiller und Software-Chef Scott Forstall die Bühne betreten. Im Vorfeld der Veranstaltungen sind zahlreiche Informationen durchgesickert, die einen groben Eindruck davon vermitteln, was man für heute Abend (Start: 19 Uhr MESZ, Live-Blog bei Gizmodo.de) erwarten kann.
iOS 6
Traditionell nimmt Apples mobiles Betriebssystem auf der Entwicklerkonferenz einen großen Raum ein. Von 2007 bis 2010 hat der Hersteller zudem die Veranstaltung zur Vorstellung eines neuen iPhone genutzt. 2011 wich der Hersteller erstmals von dieser Regel ab. Stattdessen wurden nur die neuen Funktionen von iOS 5 vorgeführt und der Clouddienst iCloud angekündigt. Das neue iPhone erschien anschließend im Herbst.
Für iOS 6 hat Apple-Chef Tim Cook eine engeren Integration von Facebook angekündigt. Damit dürfte das soziale Netzwerk ähnlich präsent wie Twitter in iOS sein, das mit Version 5 integraler Bestandteil wurde. Eine aktualisierte Version des digitalen Sprachassistenten Siri soll ebenfalls in iOS 6 enthalten sein. Dieser soll angeblich auch mit iOS 6 auf das iPad Einzug halten. Außerdem plant Apple eine neue Karten-App in iOS 6 zu integrieren, die nicht mehr auf Google Maps basiert, sondern von Apple selbst stammt. Das nötige Kartenmaterial kommt von OpenStreetMap, das bereits in iPhoto für iOS integriert ist. Offiziell gibt es für die Abkehr von Google Maps noch keine Begründung. Es wird aber spekuliert, dass Apple mit den Funktionen von Google Maps unter iOS nicht zufrieden ist. Unter Android beherrscht Google Maps beispielsweise schon länger Turn-by-Turn-Navigation, während dieses Feature unter dem Apple-Betriebssystem nicht zur Verfügung steht.
iOS 6 wird vermutlich nicht mehr kompatibel zum ersten iPad sein. Das will zumindest die chinesische Website WeiPhone.com aus den Release Notes einer Vorabversion (10A5316K) erfahren haben. Immerhin: Das iPhone 3 GS gehört offenbar zu den unterstützten Geräten.
OS X 10.8 Mountain Lion
Völlig überraschend hat Apple im Februar eine überarbeitete Version seines Betriebssystem für Notebooks und Desktops für den Spätsommer angekündigt. Damit wird OS X 10.8 Mountain Lion bereits nach nur einem Jahr die Nachfolge von Lion antreten.
Es soll beliebte Anwendungen und Funktionen von iOS, dem mobilen Betriebssystem für iPhone und iPad, auf den Mac bringen. Apple spricht in einer Pressemitteilung von über 100 Neuerungen. So führt Mountain Lion sowohl Messages, Notes, Reminders und Game Center als auch Notification Center, Share Sheets, Twitter-Integration und AirPlay-Mirroring auf dem Mac ein. Es ist Apple zufolge die erste Version von OS X, die im Hinblick auf iCloud konzipiert ist und auf ein einfaches Setup und eine einfache Integration von Apps abzielt.
Neu ist auch die Sicherheitsfunktion Gatekeeper, die Anwendern die volle Kontrolle darüber geben soll, welche Apps auf dem Mac installiert werden können. So besteht die Auswahlmöglichkeit, Apps aus jeglicher Quelle zu laden, wie bisher unter Mac OS üblich, oder die sicherere Standardeinstellung zu nutzen, um Software aus dem Mac App Store zusammen mit Programmen von Entwicklern zu laden, die eine persönliche Developer-ID haben. Auf der sichersten Stufe erlaubt Gatekeeper nur noch den Download und die Installation von Anwendungen aus dem Mac App Store.
Auch Twitter ist vollständig in das neue Betriebssystem integriert, sodass Nutzer beispielsweise direkt aus Safari, Quick Look und Photo Booth Nachrichten über den Mikrobloggingdienst verschicken können. Mittels AirPlay-Mirroring lassen sich in Kombination mit der Settop-Box Apple TV Bildschirminhalte drahtlos vom Mac auf einen Fernseher übertragen.
Im Rahmen der heutigen Keynote wird Apple vermutlich den genauen Erscheinungstermin und den Preis für das neue Betriebssystem verraten.
iCloud
Neuerungen dürfte es auch in Sachen iCloud geben. Den Vorgänger Mobile Me! schaltet Apple Ende Juni ab. Einige Funktionen wie beispielsweise die Veröffentlichung einer Bildergalerie sind mit iCloud derzeit nicht möglich. Lediglich die iOS-App iPhoto unterstützt dies. Auf icloud.com wurde zudem bereits Dienste für Benachrichtigungen und Messages entdeckt. Es ist also davon auszugehen, dass iCloud eine ganze Reihe von Neuerungen erhält.
Neue Macs
Im Internet sind bereits Listen von neuen Mac-Modellen aufgetaucht. Sind diese zutreffend, wird Apple große Teile seines derzeitigen Bestands von Notebooks und Desktops aktualisieren. Da kürzlich Intel neue Mobilprozessoren vorgestellt hat, kann man davon ausgehen, dass die neuen Macs mit den Ivy Bridge Prozessoren ausgestattet sind. Auch Apples High-End-Rechner Mac Pro soll nach zwei Jahren endlich aktualisiert werden. Durch eine Aktualisierung einer App im Mac App Store erhalten zudem Gerüchte neue Nahrung, wonach einige Geräte mit einem sogenannten Retina-Display verfügbar sein werden. So wird beispielsweise ein 15-Zoll-MacBook mit einer Auflösung von 2560 mal 1600 Bildpunkten erwartet, was einer Pixeldichte von 196 ppi entspricht. Dass es neue Macs geben wird, kann als relativ sicher gelten, da der Mac Store derzeit offline ist, was ein sicheres Anzeichen für ein Update für neue Produkte ist.
One more thing
Viele der im offiziellen Konferenzverzeichnis aufgeführte Veranstaltungen sind lediglich mit einem Platzhalter versehen. Das könnte als Anzeichen gedeutet werden, dass Apple möglicherweise ein „One more thing“ am Ende der Keynote präsentieren wird. Dieses Verfahren hat der Hersteller schon bei früheren Gelegenheiten zur Ankündigung von ganz besonderen Technologien oder Produkten genutzt. Da viele Branchenbeobachter davon ausgehen, dass gegen Jahresende respektive Anfang 2013 Apple ein TV-Gerät mit integriertem iOS vorstellen wird, könnte der Hersteller die World Wide Developers Conference nutzen, um eine Entwicklungsplattform für den Fernseher zu präsentieren.
Ankündigungen von Apple auf dem WWDC |
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2012* | iOS 6, iCloud, OS X Mountain Lion, neue MacBooks mit Retina, Apple TV Software Developers Kit, iLife |
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2011 | iOS 5, iCloud, OS X Lion, iTunes Match |
2010 | iPhone 4, iOS 4 |
2009 | iPhone 3 GS, iOS 3, Neue MacBooks, Vorstellung Snow Leopard |
2008 | iPhone 3G, iOS 2, Details zu Snow Leopard |
2007 | iPhone |
*voraussichtlich
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2 Kommentare zu WWDC 2012: OS X Mountain Lion, iOS 6 und neue MacBooks
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iOS 6, wie innovativ ist das denn?
Hört denn niemand auf mich? Wo bleiben die wahren Innovationen?
– Anpassbarer Homescreen
– Kalender Widget
– Bluetooth mit 2 Klicks einstellen
– Diese Quick Launch Leiste mit 5 oder mehr Icons
– Konfigurierbarer Lock Screen
– Diesen blöden Unlock Slider abstellen
– Automatische Passwortsperre nach 2 Minuten. Und nicht nach 1 oder 5.
– Reihenfolge des Einstellungsmenues ändern
– Neue Möglichkeiten von App zu App zu wechseln
– richtiges Multitasking
– Eine Kamera App mit mehr Einstellungen
– App Store mit Wunschliste
– Ein App Store, der nicht bei jedem Download einier App zum Homescreen wechselt
– und zu guter letzt, etwas das wohl kaum jemand will, was aber eine wirkliche Innovation wäre: Schutz meiner Privatsphäre indem mich das System vorher fragt ob eine App meinen unique identifier oder meine Kontakte runterladen darf.
Ja Leute, mit diesen innovativen Funktionen würde ich mein iPhone lieben. Solche Dinge hat die iPhone Gemeinde noch nie gesehen.
AW: WWDC 2012: OS X Mountain Lion, iOS 6 und neue MacBooks
Schöne Liste mit sehr interessanten Funktionen. Wer Teile davon nutzen, möchte, muss auf seinem Geräte einen Jailbreak durchführen.
siehe hier: http://www.zdnet.de/galerie/41556869/
und hier: http://www.zdnet.de/galerie/41006351/