Kino.to-Gründer zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt

Das Landgericht Leipzig hat ihn der massenhaften Urheberrechtsverletzung für schuldig befunden. Sein Geständnis legten die Richter positiv aus. Ihm drohten bis zu 15 Jahre Haft.

Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Leipzig hat den Gründer und Chef des Streamingportals Kino.to, Dirk B., zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Es befand den 39-Jährigen der massenhaften Verletzung des Urheberrechts für schuldig.

Urheberrecht illegale Kopien

Dirk B. hatte zuvor ein Geständnis abgelegt und Reue gezeigt. Dies legten die Leipziger Richter zu seinen Gunsten aus. Sie folgten mit ihrem Urteil einer vorherigen Absprache der Prozessbeteiligten über das Strafmaß, um das Verfahren zügig zu beenden. Ohne ein Geständnis hätten dem Kopf von Kino.to bis zu 15 Jahre Haft gedroht.

B. saß seit einem Jahr in Untersuchungshaft. Bis zur Rechtsgültigkeit des Urteils wurde der Haftbefehl gegen ihn gegen Meldeauflagen außer Vollzug gesetzt, so dass er zunächst nicht wieder ins Gefängnis muss.

Dafür ist er sein Vermögen von rund 3,7 Millionen Euro los, dass er durch den Verkauf von Werbung auf der Site angehäuft hatte. Damit war er der Spitzenverdiener unter den Machern des Streamingportals, über das tausende illegal kopierte Filme abgerufen werden konnten.

Fünf weitere Drahtzieher von Kino.to sind bereits veurteilt worden. Marcus V. musste Anfang Dezember 2011 wegen gemeinschaftlich begangener gewerbsmäßiger Urheberrechtsverletzung für zweieinhalb Jahre in Haft. Wenige Tage später endete ein weiteres Verfahren mit drei Jahren Gefängnis für Martin S., den Hauptadministrator der Site. Mitte Dezember erhielt Dennis B., ebenfalls wegen gemeinschaftlich begangener gewerbsmäßiger Urheberrechtsverletzung, eine Strafe von einem Jahr und neun Monaten – allerdings auf Bewährung. Er war laut GVU der aktivste Uploader im Netzwerk. Ein weiteres Mitglied der Kerngruppe wurde Ende Dezember zu drei Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Den Chefprogrammierer der Streamingplattform, Bastian P., bedachte das Landgericht Leipzig im April mit einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten.

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