Intel kauft 1700 Mobilfunkpatente von InterDigital

Der Kaufpreis beträgt 375 Millionen Dollar. Die Schutzrechte beschreiben Techniken für 3G, LTE und WLAN. Intel stützt mit der Akquisition nach eigenen Angaben "strategische Investitionen in den Mobilbereich".

InterDigital hat den Verkauf eines Teils seiner Mobilfunkpatente an Intel bekannt gegeben. Der Chiphersteller zahlt für insgesamt 1700 Schutzrechte 375 Millionen Dollar in bar. Der Schritt folgt Intels Plänen, sein Geschäft über traditionelle PCs hinaus auf mobile Geräte wie Tablets und Smartphones auszuweiten.

Die Schutzrechte beschreiben Techniken für 3G, Long Term Evolution (LTE) und WLAN. InterDigital zufolge stellen die verkauften Patente nur einen kleinen Teil des gesamten Portfolios des Unternehmens dar.

„Diese Patente unterstützen Intels strategische Investitionen in den Mobilbereich“, wird Doug Melamed, Senior Vice President und General Counsel bei Intel, in einer Pressemeldung zitiert. „Der Kauf der Patente erweitert unsere schon jetzt große und starke Sammlung geistigen Eigentums.“ Das Geschäft soll im dritten Quartal 2012 abgeschlossen werden.

InterDigital sucht seit Sommer 2011 nach einem Käufer für seine Mobilfunkpatente. Die Sammlung umfasst insgesamt etwa 8000 Schutzrechte und rund 10.000 Anträge. Zu den Interessenten gehören angeblich auch Apple, Google, Nokia, Qualcomm und Samsung.

Nach Bekanntwerden des Geschäfts wurde der Handel mit InterDigitals Aktien kurzzeitig ausgesetzt. Danach kündigte das Unternehmen an, weitere Aktien zurückzukaufen. Der Kurs schoss daraufhin um 29 Prozent in die Höhe. Den gestrigen Handelstag beendete das Papier mit 29,08 Dollar, was einem Plus von 27,1 Prozent entspricht.

Derweil hat Google Details zu den von Magnolia Broadband gekauften Patenten genannt. Die mehr als 50 Schutzrechte decken Technologien für die Erweiterung der Kapazität und der Abdeckung eines Mobilfunknetzes, Verbesserung der Uploadgeschwindigkeiten und der Verlängerung von Akkulaufzeiten von mobilen Geräten ab.

Laut Magnolia-CEO Osmo Hautanen kann die Software seines Unternehmens, die auf den von Google erworbenen Patenten basiert, in „jedes mobile Gerät eingebettet werden“. Sie werde an Hersteller von mobilen Geräten und Chipsätzen verkauft. Die Software selbst habe Magnolia jedoch nicht an Google veräußert. Ob der Suchriese eine Lizenz erhalten hat, ist nicht bekannt.

Zuletzt hatten mehrere große Technologiefirmen geistiges Eigentum eingekauft. Im vergangenen Jahr zahlte eine Konsortium, dem Apple und Research In Motion angehören, 4,5 Milliarden Dollar für Patente von Nortel. Microsoft schloss Ende letzter Woche die Übernahme von 800 Patenten von AOL für 1,06 Milliarden Dollar ab. Auch bei Googles 12,5-Milliarden-Dollar-Akquisition von Motorola Mobility ging es in erster Linie um die Schutzrechte des Handyherstellers.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com, und Don Reisinger, News.com]

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