Facebook räumt seinen Mitgliedern mehr Kontrolle über gesponserte Anzeigen ein. Die Änderungen sind einem Bericht von Reuters zufolge Bestandteil eines Vergleichs, mit dem eine Datenschutzklage gegen das Social Network beigelegt werden soll. Die Einigung muss allerdings noch von einem Richter abgesegnet werden.
Beispiel für eine Sponsored Story (Screenshot: ZDNet)
Die Vereinbarung sieht laut am Mittwoch beim zuständigen Gericht eingereichten Unterlagen vor, dass Nutzer künftig festlegen können, ob überhaupt beziehungsweise welche ihrer persönlichen Daten in Anzeigen erscheinen. Zudem sollen Facebooks Richtlinien geändert werden, um Nutzer über die als Sponsored Stories bezeichneten Anzeigen zu informieren.
TechCrunch meldet darüber hinaus, dass Nutzer nur der Verwendung ihrer Daten für einzelne Anzeigen widersprechen können. Es gebe kein generelles Opt-out-Verfahren für Sponsored Stories. Das Social Network habe zugestimmt, die Änderungen mindestens für einen Zeitraum von zwei Jahren beizubehalten.
Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass Facebook 10 Millionen Dollar zahlt, um den Rechtsstreit beizulegen. Fünf Nutzer hatten dem sozialen Netz vorgeworfen, gegen kalifornische Datenschutzgesetze zu verstoßen, weil in ihrem Newsfeed Anzeigen auftauchten, die ihre Freunde angeblich per „Gefällt mir“-Button markiert hatten.
Sponsored Stories hatte Facebook Ende Januar 2011 eingeführt. Damit werden Nutzer ungefragt und unbezahlt zu Testimonials. Wer über Places seinen Standort übermittelt oder etwas per „Gefällt mir“-Button markiert, kann unverhofft als Anzeige auf den Seiten seiner Freunde auftauchen. Tätig werden müssen nur die „beworbenen“ Unternehmen – das Einverständnis der Nutzer holt Facebook bisher nicht ein.
Vertreter des Social Network geben in den Gerichtsunterlagen an, dass eine gesponserte Anzeige mindestens doppelt und bis zu dreimal so viel Wert ist wie normale Werbung. Damit dürfte der Vergleich auch Auswirkungen auf Facebooks Bemühungen haben, seine Werbeeinnahmen zu steigern.
[mit Material von Donna Tam, News.com]
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