Google senkt Preis für Maps-API um 88 Prozent

Die Gebühr gilt für Websites und Dienste mit mehr als 25.000 Kartenladevorgängen täglich. Künftig kosten 1000 Abrufe nur noch 0,50 Dollar. Zuvor lag der Preis bei 4 Dollar für 1000 Ladevorgänge.

Google hat den Preis für die Nutzung von Google Maps auf Websites mit hohen Besucherzahlen um 88 Prozent gesenkt. Die Änderung kündigte Thor Mitchell, der für die Google-Maps-API zuständige Produktmanager, in einem Blogeintrag an.

Die Schnittstelle erlaubt es Dritten, Googles Kartendienst in ihre eigenen Websites und Dienste zu integrieren. Im Oktober 2011 begrenzte der Internetkonzern die kostenlose Nutzung jedoch auf bis zu 25.000 Kartenladevorgänge täglich. „Wir müssen die langfristige Zukunft sichern, indem wir garantieren, dass der Dienst auch dann funktioniert, wenn er von profitorientierten Websites mit hohem Datenverkehr genutzt wird“, sagte Mitchell zu dem Zeitpunkt.

Seitdem hat Google allerdings einen wichtigen Kunden verloren: Apple ersetzt mit der Einführung von iOS 6 Google Maps durch eine eigene Kartenanwendung mit Daten von TomTom. Zudem wechselten einige Websites aufgrund von Googles Preismodell zu OpenStreetMap, worauf das Unternehmen nun offenbar reagiert.

„Wir haben uns die Rückmeldungen genau angesehen und freuen uns bekannt zu geben, dass wir die API-Nutzungsgebühr senken und die Begrenzungen vereinfachen“, schreibt Mitchell. „Während die Maps-API für die meisten Sites kostenlos bleibt, haben wir den Preis für 1000 Kartenladevorgänge von 4 Dollar auf 0,50 Dollar gesenkt.“ Zudem verzichtet Google auf eine Unterscheidung zwischen „unstyled Maps“ und „styled Maps“, also Karten, die speziell angepasst wurden. Für Letztere gab es zuletzt nur 2500 kostenfreie Abrufe täglich.

Google überwache ab sofort die Nutzung der Maps-API, ergänzte Mitchell. Basierend auf den derzeitigen Zahlen überträfen nur 0,35 Prozent aller Websites über einen Zeitraum von 90 aufeinanderfolgenden Tagen hinweg das Limit von 25.000 täglichen Kartenladevorgängen. Google werde zudem die Begrenzung nicht automatisch durchsetzen, sondern Websitebetreiber kontaktieren, falls sie das Freikontingent überschreiten. „Bitte seien Sie versichert, dass ihre Karte durch einen plötzlichen Anstieg der Abrufe nicht ihren Betrieb einstellt.“

Mitchell weist zudem darauf hin, dass Website-Betreiber mit kartenbasierten Anzeigen auch Geld einnehmen können. „Sie können durch AdSense for Maps mit ihrer Maps-API-Applikation Umsätze generieren, indem relevante Anzeigen neben ihrer Karte eingeblendet werden. Genauso wie bei textbasierten AdSense-Anzeigen erhält der Herausgeber einen Teil des Umsatzes – der Rest geht an Google.“

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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