Anonymous hat sich auf Pastebin als Quelle der „Syria Files“ zu erkennen gegeben, die seit vergangenem Donnerstag auf Wikileaks erscheinen. Über ein Jahr lang habe man zusammen mit Antisec (früher Lulzsec) und der People’s Liberation Front als Projektgruppe „Anonymous Op Syria“ Informationen zusammengetragen.
Startschuss der Operation soll der Beginn der syrischen Revolution 2011 gewesen sein. Im Februar 2012 gelang der Durchbruch: „Tag und Nacht“ habe man damals gearbeitet, heißt es in dem Bekennerbrief, um mehrere Domains zu kompromittieren und dort Mails herunterzuladen. „Die verfügbaren Daten waren so massiv, dass der Download mehrere Wochen dauerte.“
Im März veröffentlichte Anonymous dann einige Mails aus den Postfächern von Präsident Bashar al-Assad und seiner Frau Asma. Der Rest ging aber an Wikileaks: „eine Organisation, die hervorragend ausgestattet ist, um eine Veröffentlichung dieser Größenordnung abzuwickeln“, wie Anonymous sagt.
Auf Wikileaks erscheinen insgesamt 2.434.899 E-Mails syrischer Politiker, darunter auch Minister, und aus Firmen. Sie wurden von insgesamt rund 680 verschiedenen Domains (darunter die fast aller syrischer Ministerien) und von 678.752 Mailadressen aus an 1.082.447 Empfänger verschickt. Die ältesten Dokumente stammen laut Wikileaks aus dem Jahr 2006.
Die komplette Veröffentlichung wird nach Schätzungen Monate beanspruchen. Wie in früheren Fällen hat sich die Whistleblower-Plattform mit Medienpartnern zusammengetan, unter denen erstmals die Agentur Associated Press als einziges US-Medium ist – und in Deutschland die Fernsehanstalt ARD.
Auch die im Februar bei Wikileaks veröffentlichten fünf Millionen StratFor-E-Mails sollen von Anonymous gekommen sein. Es hat sie vermutlich bei einem Angriff im Dezember erbeutet.
[mit Material von Ellyne Phneah, ZDNet.com]
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