EU-Projekt soll GPS-Daten per Internet ergänzen

EDAS nutzt das Internet zur Datenversorgung bei gestörter Satellitenverbindung. Es ist der dritte kommerzielle Dienst im Rahmen von EGNOS. Nutzungsbeispiele könnten automatische Mautsysteme und der Transport gefährlicher Güter sein.

Die EU-Kommission in Person von Vizepräsident Antonio Tajani hat ein Projekt namens European Data Access Service (EDAS) in Brüssel vorgestellt. Es soll die Zuverlässigkeit von GPS-Daten in Europa erhöhen, indem es sie im Internet verfügbar macht.

Mit den zusätzlichen Informationen sollen kommerzielle Dienste auch dann den Aufenthaltsort bestimmen können, wenn etwa baubedingt keine Satellitenverbindung möglich ist: etwa in Innenräumen und Tunneln. Das ist beispielsweise für Flottenmanagement und vollautomatische Mautsysteme eine Voraussetzung. Als weitere Anwendungsgebiete nannte Tajani die Navigation auf Inlands-Wasserstraßen, den Transport gefährlicher Güter und die präzise Verteilung von Düngemitteln.

EDAS ergänzt EGNOSEDAS ergänzt EGNOS, um GPS-Navigation präziser zu machen (Bild: ESA).

EDAS wird als kommerzieller Dienst im Rahmen des European Geostationary Navigation Overlay Service (EGNOS) realisiert. Mit EGNOS, das bisher vor allem zusätzliche Satelliten nutzt, steigt die Präzision von GPS-Daten von fünf auf zwei Meter. Satellitenstörungen ermittelt es binnen sechs Sekunden. Beides ist für sicherheitskritische Applikationen unabdingbar.

Tajani sagt: „Dieser dritte EGNOS-Dienst belegt erneut das Engagement der EU-Kommission für verbesserte Dienste, die seinen Firmen und Bürgern zur Verfügung stehen. Ein großer Teil unseres privaten und geschäftlichen Alltags basiert auf Satellitennavigationstechnik. Mit EDAS erreichen wir eine zuverlässige Leistungsstufe, die umgekehrt zu neuen und innovativen Produkten führen kann, mit denen die derzeitige Wirtschaftskrise überwunden wird.“

[mit Material von Charlie Osborne, News.com]

Themenseiten: ESA, GPS, Navigation, Politik

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