Studie: Wikipedia ist zuverlässiger als Encyclopaedia Britannica

Bei Genauigkeit, Nachweise und Gesamturteil liegt sie vorn. Für Qualität und Stil vergeben die Tester ähnliche Noten. Die Krux: Sponsor der Studie ist die Wikimedia Foundation selbst.

Wikipedia ist einer neuen Studie (PDF) zufolge zuverlässiger als das angesehenste Lexikon der Welt – die Encyclopaedia Britannica. Problematisch daran: Die Wikimedia Foundation selbst hat die Untersuchung durch das E-Learning-Unternehmen Epic und die Universität Oxford in Auftrag gegeben.

Logo Wikipedia-Studie

Die Beurteilung erfolgte durch eine Jury, die die lexikalischen Beiträge verglich. Das englischsprachige Online-Lexikon schneidet in den Punkten Genauigkeit, Nachweise und Gesamturteil besser als die bekannte Enzyklopädie ab. Besonders verblüffend: Die Durchschnittsnoten der Tester für Qualität und Stil sollen sich kaum unterschieden haben.

In einer Pressemitteilung lobt Epic zusätzlich die Aktualität von Wikipedia. Sie weise außerdem ihre Quellen besser aus. An Umfang, Vorurteilslosigkeit und Lesbarkeit stünden die Artikel denen des gedruckten Lexikons nicht oder kaum nach.

Im Jahr 2005 hatte die wissenschaftliche Zeitschrift Nature schon einmal Wikipedia und die Encyclopaedia Britannica verglichen. Sie kam zu dem Schluss, dass in einem durchschnittlichen Britannica-Artikel drei Fehler stecken – in einem Wikipedia-Artikel aber mindestens vier.

Kritiker bemängeln an der Untersuchung, dass die hinter Wikipedia stehende Wikimedia-Stiftung sie selbst in Auftrag gegeben hat. Schließlich könne man auch nicht einfach einen Wikipedia-Artikel über sich selbst verfassen – der würde von der Redaktion umgehend gelöscht werden.

[mit Material von Nick Farrell, TechEye.net]

Themenseiten: Forschung, Kommunikation, Networking, Soziale Netze, Wikimedia Foundation, Wikipedia

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Studie: Wikipedia ist zuverlässiger als Encyclopaedia Britannica

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  • Am 5. August 2012 um 0:21 von Marcus Cyron

    Das schließt gragrammatikalische, rhetorische und orthografische Fehler ein. Aber schon damals waren die Artikel auch schon länger als die der Britannica. Heute sind sie noch länger.

    Im übrigen werden Studien fast immer von Interessengruppen in Auftrag gegeben. Als ob das hier was BEsonderes wäre. Neutral oder gar fair ist der Beitrag nicht. Schade.

  • Am 5. August 2012 um 0:20 von Marcus Cyron

    „Schließlich könne man auch nicht einfach einen Wikipedia-Artikel über sich selbst verfassen – der würde von der Redaktion umgehend gelöscht werden.“

    Aus welchem Kaffesatz wurde denn dieser Unsinn gelesen? Bitte erst informieren, dann weniger Unsinn schreiben.

    So kam auch die Nature-Studie zum Ergebnis, daß nicht mindestens 4, sonsern im Schnitt 4 Fehler im Artikel waren. oorthographische, gragrammatikalische, rhetorische und orthografische Fehler ein. Aber schon

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