Microsofts Chief Privacy Officer Brendon Lynch hat bestätigt, dass Internet Explorer 10 in Windows 8 mit aktiviertem Tracking-Schutz „Do Not Track“ (DNT) ausgeliefert wird. Damit hält das Unternehmen trotz Kritik an der mit der Release Preview von Windows 8 eingeführten Voreinstellung fest.
„Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Release Preview von Windows 8 Ende Mai hatten wir angekündigt, dass wir im Rahmen der Voreinstellung von IE10 ein DNT-Signal aktivieren würden“, schreibt Lynch in einem Blogeintrag. Seitdem durchgeführte Umfragen hätten eine starke Unterstützung der datenschutzfreundlichen Einstellung bei Verbrauchern bestätigt.
Mit aktiviertem Tracking-Schutz informiert ein Browser eine kompatible Website darüber, dass der Nutzer keine seitenübergreifende Beobachtung seines Surfverhaltens zu Werbezwecken wünscht. Do Not Track wirkt allerdings nur dann, wenn Websites das Signal beachten.
Der Softwarekonzern unterstellt, dass die Aktivierung des Tracking-Schutzes ab Werk zum Wohl seiner Kunden ist. Die Digital Advertising Alliance (DAA), die die Interessen von Werbetreibenden vertritt, will DNT jedoch nur unter einer Bedingung respektieren: Die Funktion darf nicht voreingestellt sein. Das sei auch Anfang des Jahres mit der US-Regierung vereinbart worden und Microsoft halte sich nicht daran, so die DAA. Als Reaktion könnten sich Werbetreibende entscheiden, die DNT-Einstellung des Internet Explorer einfach zu ignorieren.
Ein Zugeständnis scheint Microsoft jedoch zu machen: Bei der manuellen Einrichtung von Windows 8 können Nutzer noch vor dem ersten Start von IE10 entscheiden, ob sie Do Not Track ein- oder ausschalten. Diejenigen, die stattdessen die „Express-Einstellungen“ des Betriebssystems verwenden, werden darüber informiert, dass damit DNT automatisch aktiviert wird. In beiden Fällen lässt sich die Einstellung später jederzeit wieder ändern.
Bisher ist der Internet Explorer 10 der einzige Browser, der Do Not Track zur Standardeinstellung macht. Nutzer anderer Browser wie Chrome, Firefox und Safari, die die Technik ebenfalls unterstützen, müssen sie erst aktivieren.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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