Der schwächelnde Smartphone-Hersteller HTC will sich künftig offenbar verstärkt auf den chinesischen Markt konzentrieren, um wieder auf die Beine zu kommen. In den USA und Südeuropa hat er Schwierigkeiten, sich im Konkurrenzkampf mit Apple und Samsung zu behaupten. In China konnte das taiwanische Unternehmen seinen Marktanteil im ersten Quartal hingegen von 2,6 auf 6 Prozent ausbauen, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf den für das China-Geschäft zuständigen Manager Ray Yam berichtet.
Als Folge will HTC sein Entwicklungsteam und seine Vertriebskanäle in dem Land erweitern. Es erwarte, bis 2015 zu einer der beiden führenden Smartphone-Marken in China aufzusteigen, sagte Yam dem WSJ. In den nächsten beiden Quartalen will es seinen Marktanteil nochmals um jeweils 3 bis 4 Prozent ausbauen.
HTC hofft, von einer erwarteten Explosion der Smartphone-Verkäufe in China zu profitieren. Der Absatz soll sich laut Yam gegenüber den 150 bis 170 Millionen Einheiten in diesem Jahr auf rund 300 Millionen verdoppeln. Aktuell habe HTC in China 2700 Verkaufsstände, deren Zahl bis Jahresende auf 3500 steigen soll. Yam räumte allerdings ein, dass man damit nicht gegen Samsung konkurrieren könne, das rund 6000 Verkaufsstände unterhalte.
Die Taiwaner planen, ihre Geräte in China langfristig zu ähnlichen Preisen wie denen von Samsungs Galaxy-Smartphones und Apples iPhone anzubieten. Dieses Ziel sei aber erst in einigen Jahren zu erreichen, so Yam. „Ich glaube, HTC erfüllt alle Voraussetzungen für den Erfolg, aber wir müssen mit Bedacht vorgehen und jeden Schritt gründlich planen. Wenn wir einen falschen Schritt machen, wird es sehr viel länger dauern, uns davon zu erholen.“
Im abgelaufenen zweiten Quartal hatte HTC zum dritten Mal in Folge einen hochen zweistelligen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Auch der Umsatz brach gegenüber dem Vorjahr deutlich ein. Im dritten Quartal rechnet das Unternehmen erneut mit niedrigeren Einnahmen. Aufgrund des harten Konkurrenzkampfs mit Samsung und anderen Smartphone-Herstellern zog es sich zuletzt aus Südkorea und Brasilien zurück.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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