VMware bewirbt sich um Openstack-Mitgliedschaft

Laut Tagesordnung für die nächste Vorstandssitzung hat es Gold-Status beantragt - wie auch Intel und NEC. Unklar ist, ob es sich um eine Öffnung oder ein Störmanöver handelt. Manche Openstack-Mitglieder sehen VMware als "des Teufels Großvater".

VMware hat sich etwas überraschend um eine Mitgliedschaft in der Openstack Foundation beworben. Die Allianz, die einen offenen Cloud-Standard propagiert, war bisher als Wettbewerber von VMwares proprietärer Lösung gesehen worden.

Logo von VMware

Laut der in einem Wiki veröffentlichten Tagesordnung für ein Treffen des Openstack-Aufsichtsrats hat VMware eine Gold-Mitgliedschaft beantragt – wie übrigens auch Intel und NEC. Dies wurde parallel zum Start der VMWorld in San Francisco bekannt, aber von VMware dort nicht ausgewalzt, da noch offen ist, ob der Antrag angenommen werden wird. Möglicherweise wollen einige bisherige Openstack-Mitglieder VMware nicht in ihren Reihen wissen.

„Niemand hat zu dieser Ankündigung irgendetwas angemerkt. Wir haben intern nichts darüber gehört“, sagt etwa Jon Cairns, der im System Engineering von VMware Nordeuropa arbeitet.

Logo von Openstack

Analyst Clive Longbottom von QuoCirca vermutet, dass VMware auf die Zukunft von Openstack Einfluss zu nehmen wünscht. „Wenn VMware Gold-Mitglied wird, hat es mehr Mitsprache bei der Richtung von Openstack – nicht sehr stark, aber doch ein Mitspracherecht. Es kann auch dafür sorgen, dass sein ESX als akzeptierte Untermauerung eines Stacks mit voller VMware-Unterstützung gesehen wird – und nicht als etwas, das funktioniert, aber auch für VMware in zweiter Reihe steht.“

Die Ankündigungen auf der laufenden VMworld gelten als Zeichen einer zunehmenden Bereitschaft VMwares, die Existenz mehrerer Cloud-Technologien zu akzeptieren – vor allem aufgrund des Drucks, den Openstack mit seinen Mitgliedern Rackspace, Piston und Dell ausübt. Zum Beispiel lizenziert VMware seine Software nicht mehr nach vRAM, was viele Kunden verwirrte, sondern pro CPU. Mit Nicira hat es vergangenen Monat außerdem ein Unternehmen für 1,26 Milliarden Dollar gekauft, das in der Openstack-Bewegung eine wichtige Rolle spielt.

Eine Mitgliedschaft von VMware bei Openstack würde Longbottom zufolge den Druck auf Citrix erhöhen, das einem anderen Open-Source-Cloud-Projekt angehört: CloudStack. Allerdings sei VMwares Aufnahme bei Openstack keineswegs sicher, da manche Mitglieder „VMware als des Teufels Großvater sehen“. Schon anlässlich von VMwares Nicira-Übernahme hatte Piston-CEO Joshua McKenty kommentiert, der Konkurrent wolle das Unternehmen möglicherweise als Trojanisches Pferd bei Openstack nutzen, um dessen Fortschritte zu verlangsamen oder in eine bestimmte Richtung zu lenken.

[mit Material von Peter Judge, TechWeekEurope.co.uk]

Themenseiten: Citrix, Cloud-Computing, Piston, Politik, VMware, Virtualisation, Virtualisierung

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