Die Nachforschungen der Europäischen Union zur lange Zeit fehlenden Browserauswahl in Windows schreiten nach Informationen von Bloomberg voran. Zwei seiner Quellen zufolge bereitet die Kommission eine offizielle Beschwerde vor. Im Juli hatte sie öffentlich gemacht, dass ihr mehrere Meldungen vorlägen, die Anwender bekämen keine Wahlmöglichkeit mehr angeboten.
Microsoft hat inzwischen eingestanden, dass die ins Setup integrierte Auswahl seit Februar 2011 fehlt. Aufgrund eines „technischen Fehlers“ sei es dazu gekommen, dass die Verkaufsversion von Windows 7 mit Service Pack 1 dieses Modul nicht enthalte. Etwa 28 Millionen europäische User haben seither nach offiziellen Angaben gegen die Absprache keine Wahlmöglichkeit eröffnet bekommen.
Microsoft bot der EU sofortige Gegenmaßnahmen an und entwickelte eine Software-Korrektur, um das Problem zu beheben. Es beauftragte außerdem „erfahrene externe Ratgeber“, um herauszufinden, wie es zu der Auslassung kam und wie es solche Fälle in Zukunft vermeiden kann. Darüber hinaus erbot sich Redmond, die Frist, innerhalb der es die Browserauswahl einzubauen verpflichtet ist, von sich aus um 15 Monate zu verlängern. „Nach unserem Verständnis könnte die Kommission weitere Sanktionen verhängen.“
Auf Nachfrage hat Microsoft dieser Aussage vom Juli derzeit nichts hinzuzufügen. Die Verpflichtung zu einer Browserwahl in der EU besteht seit einer Einigung zwischen EU und Microsoft im Februar 2010.
Testversionen von Windows 8 waren bisher ebenfalls ohne Browserauswahl gekommen. Diesen Monat reichte Microsoft diese Funktion aber nach – mehr als rechtzeitig für den Start Ende Oktober.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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