Foxconn, einer der Zulieferer von Apple, hat am Montag eine Fabrik im nordchinesischen Taiyuan nach Ausschreitungen von Arbeitern geschlossen. Nach Auskunft des Unternehmens begann der Streit in den frühen Morgenstunden als Kampf zwischen Beschäftigten, wie die New York Times schreibt.
Demnach wurden mehrere Personen verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Andere seien von der Polizei verhaftet worden. Genaue Zahlen wurden nicht bekannt. Foxconn beschäftigt in Taiyuan rund 79.000 Menschen.
Engadget meldet unter Berufung auf inoffizielle Berichte, dass sich bis zu 2000 Arbeiter an dem Aufstand beteiligt hätten. Auslöser sei ein Übergriff eines Wachmanns auf einen Arbeiter gewesen. Ein Nutzer veröffentlichte dem Bericht zufolge beim chinesischen Internetdienst Baidu Bilder des Vorfalls. Sie zeigen mit Helmen ausgerüstete Polizisten, die Arbeiter umstellt haben, sowie Räume mit Trümmern und Scherben zerbrochener Fenster.
Anfang des Monats hatte ein Journalist der Shanghai Evening Post behauptet, er habe Undercover in der Foxconn-Fabrik in Taiyuan gearbeitet. Er beschrieb seine Einarbeitung, die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort und seinen Job. Angeblich fertigte er Gehäuseteile für Apples iPhone 5.
Ein Sprecher von Foxconn wollte gegenüber der New York Times jedoch nicht bestätigen, ob in Taiyuan Komponenten für das iPhone 5 hergestellt werden. Er sagte lediglich, dass das Werk Produkte für viele Markenhersteller im Bereich Consumer-Elektronik produziere.
Im März hatte der Leiter der Personalabteilung der Taiyuan-Fabrik einer südkoreanischen Zeitung mitgeteilt, Foxconn habe „den Auftrag“ für das iPhone 5 erhalten. Wenige Wochen zuvor gab es Meldungen über Streiks Hunderter Arbeiter in Taiyuan wegen zugesagter, aber nicht gezahlter Gehaltserhöhungen.
Apple und sein Zulieferer Foxconn stehen schon länger in der Kritik. Die Fair Labor Association (FLA), die Apple zu ihren Mitgliedern zählt, bescheinigte dem chinesischen Auftragsfertiger im August verbesserte Arbeitsbedingungen. Sie wies aber auch auf weitere Herausforderungen hin, unter anderem bei der Einhaltung der chinesischen Arbeitszeitgesetze. Andere Arbeitsschutz-Organisationen äußerten sich skeptisch zu den veröffentlichten Ergebnissen.
[mit Material von David Hamilton, News.com]
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