Twitter will nicht übernommen werden – und erst einmal nicht an die Börse

Das sagte CEO Dick Costolo dem Sender CNBC. Er war sein dritter Fernsehauftritt innerhalb von zwei Wochen. Ihm zufolge stehen "neue Selbstbedienungswerkzeuge für Werbetreibende" vor dem Start. Er denkt außerdem über E-Commerce nach.

Twitter-CEO Dick Costolo hat in einem Interview mit CNBC erneut betont, dass Twitter eigenständig bleiben wolle und keine direkten Pläne für einen Börsengang habe. Er sagte: „Wir glauben und hoffen mit gutem Grund, dass wir ein erfolgreiches – unabhängiges – Unternehmen bleiben werden.“

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Gegen Druck von außen verwahrt sich der Twitter-Chef: „Nichts, was außerhalb der Firma passiert, beeinflusst meine Planung, ob und wann wir Twitter an die Börse bringen werden.“ Costolo tut sich mit solchen Statements natürlich leicht, denn letztlich muss nicht er, sondern der Aufsichtsrat über Übernahmeangebote und Börsengang entscheiden. Nach Facebooks Debakel an der Börse scheint ein IPO allerdings wirklich unwahrscheinlich. Trotz 140 Millionen Nutzern fehlt Twitter immer noch ein wirklich solides Geschäftsmodell.

Kritiker glauben, dass Werbetweets und Trends nicht genug Umsatz generieren werden. Costolo wies solche Spekulationen im Interview zurück. Neue Funktionen für Anzeigenkunden werden seiner Meinung nach den entscheidenden Unterschied ausmachen. „Wenn wir erst einmal neue Selbstbedienungswerkzeuge für Werbetreibende ausrollen, haben wir das skalierbare Modell, das alles Nötige für das Geschäft leistet.“

Dick Costolo auf CNBC (Screenshot: News.com)Dick Costolo auf CNBC (Screenshot: News.com)

Twitter hatte sich zuletzt auch stark um eine einheitliche Nutzererfahrung auf Endgeräten aller Art engagiert. So will es den Trend zur mobilen Nutzung, der so sehr auf Facebooks Einnahmen – und Aktienwert – drückt, in erhöhte Umsätze umwandeln.

Gleichzeitig deutete Costolo an, dass Twitter weitere Ideen verfolgt, um Umsatz zu generieren. Er erwähnte eine Art E-Commerce-System. „Das ist vor allem in Bereichen interessant, wo das Inventar nur begrenzt vorgehalten wird – etwa Tickets. Wir beobachten das und überlegen, wie wir Teil der Wertschöpfungskette werden könnten.“

Costolo war in den letzten zwei Wochen mehrfach im US-Fernsehen aufgetreten und nahm auch an einer Konferenz der Online News Association teil. Dabei gab er immer wieder interessante Details aus dem Unternehmen preis. Dies lässt vermuten, dass er für ein bestimmtes Projekt Interesse aufbauen möchte. Den jetzigen Aussagen zufolge kann das allerdings kein Börsengang sein. Möglicherweise ging es aber auch nur um Schadensbegrenzung, nachdem Twitter einen Gutteil seiner Entwicklergemeinschaft mit neuen Richtlinien verärgert hatte.

[mit Material von Daniel Terdiman, News.com]

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