Deutsche Telekom fusioniert T-Mobile USA mit MetroPCS

Die Aktionäre von MetroPCS erhalten 1,5 Milliarden Dollar in bar und 26 Prozent der Anteile des neuen Joint Ventures. Die restlichen 74 Prozent verbleiben bei der Telekom. Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsposition gegenüber AT&T und Verizon.

Die Deutsche Telekom hat seine Tochter T-Mobile USA mit dem US-Anbieter MetroPCS zusammengeschlossen. Laut dem zwischen beiden Firmen geschlossenen Abkommen erhalten die Aktionäre von MetroPCS insgesamt 1,5 Milliarden Dollar in bar sowie 26 Prozent der Anteile an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen. Die übrigen 74 Prozent hält die Telekom.

Logo von T-Mobile USA

Der Abschluss der Transaktion ist für die erste Jahreshälfte 2013 geplant. Neben der US-Kommunikationsbehörde Federal Communications Commission (FCC) muss auch das US-Justizministerium dem Geschäft zustimmen. Die Aufsichtsräte beider Firmen haben dem Zusammenschluss schon einstimmig zugestimmt.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit MetroPCS. Die beiden Unternehmen ergänzen sich perfekt. Wir werden unseren Kunden eine starke Alternative zu den US-Mobilfunkmarktführern bieten“, wird René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, in einer Pressemitteilung zitiert. „Die Marken von T-Mobile und MetroPCS passen strategisch perfekt zueinander – sowohl in operativer als auch in kultureller Hinsicht. Die neue Mobilfunk-Gesellschaft wird in puncto Mehrwert für den Kunden zum Marktführer: Größenvorteile, Spektrum, Finanzmittel sowie andere, für eine größere geografische Abdeckung einsetzbare Ressourcen ermöglichen sämtlichen Kundengruppen eine größere Wahlmöglichkeit und weitere Innovationen, insbesondere rund um das LTE-Netz der nächsten Generation.“

Die Deutsche Telekom erhofft sich durch den Zusammenschluss der beiden kleineren Anbieter eine Stärkung seiner Wettbewerbsposition gegenüber den Branchenriesen AT&T und Verizon Wireless. „Bei diesem Geschäft geht es einfach ums Überleben“, sagte John Legere, CEO von T-Mobile USA. „Es geht um mehr Wachstum. Wenn wir MetroPCS zu unserer aggressiven Strategie hinzufügen, werden sich die Dinge beschleunigen. Es geht nicht darum, Löcher zu stopfen.“

T-Mobile USA und MetroPCS benötigen beide mehr Mobilfunkspektrum zum Aufbau ihrer LTE-Netze. Da sich die Frequenzen, die beide Firmen derzeit besitzen, ergänzen, erlauben sie durch die Kombination die Entwicklung eines Netzes, das in Ballungsräumen höhere Geschwindigkeiten und Bandbreiten ermöglicht als das Netzwerk von Verizon Wireless. Verizon gilt in den USA bei LTE derzeit als Marktführer.

Ein Problem ist jedoch, dass T-Mobile und MetroPCS derzeit unterschiedliche Mobilfunkstandards verwenden. Während die US-Tochter der Deutschen Telekom ein GSM-Netz betreibt, verwendet MetroPCS die Technik CDMA. Der Einsatz unterschiedlicher Netztechniken hatte 2005 schon die Fusion von Sprint und Nextel behindert.

Legere zufolge ergibt sich bei T-Mobile und MetroPCS jedoch eine ganz andere Situation, da beide Firmen schon die Umstellung auf LTE eingeleitet hätten. Durch eine Neuzuordnung ihrer Mobilfunkfrequenzen könnten die beiden Partner nun ihre Kräfte vereinen, um ein Netzwerk mit höheren Kapazitäten aufzubauen. „Der Unterschied bei diesem Zusammenschluss ist, dass Nextels Kunden auf Funktionen verzichten mussten. Die Kunden von MetroPCS erhalten neue Funktionen.“ Das alte CDMA-Netz von MetroPCS werde bis Ende 2015 abgeschaltet.

[mit Material von Marguerite Reardon, News.com]

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