MetroPCS-Aktionäre klagen gegen Fusion mit T-Mobile USA

Die Klage richtet sich auch gegen die Deutsche Telekom. Nach Ansicht der Aktionäre ist das Geschäft "drastisch unterbewertet". Der Vorstand von MetroPCS verfolgt angeblich außerdem nur seine eigenen finanziellen Interessen.

Aktionäre von MetroPCS wollen den Anfang Oktober angekündigten Zusammenschluss des US-Mobilfunkanbieters mit T-Mobile USA per Klage verhindern. Wie TMONews berichtet, ist das Geschäft nach Ansicht der Anteilseigner „drastisch unterbewertet“. Dem Vorstand von MetroPCS werfen sie zudem vor, er verfolge mit der Fusion nur seine eigenen finanziellen Interessen.

Logo von T-Mobile USA

Dem Bericht zufolge wurde die Klage bei einem Bezirksgericht in Dallas (Texas) eingereicht. Beklagte sind neben MetroPCS und T-Mobile USA auch der CEO und das Board of Directors von MetroPCS sowie die T-Mobile-Mutter Deutsche Telekom. Die Aktionäre von MetroPCS fordern Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Das Unternehmen soll durch die Fusion seine treuhänderischen Pflichten verletzt und sich unrechtmäßig bereichert haben. Außerdem werfen sie der Unternehmensführung Missmanagement und Verschwendung vor.

„Das Verfahren, das zu der vorgeschlagenen Akquisition geführt hat, wurde durch Interessenkonflikte beeinflusst, auf T-Mobile ausgerichtet sowie nur vom Vorstand und dem Unternehmensmanagement vorangetrieben, die zusammen 15,4 Prozent der im Umlauf befindlichen Aktien von MetroPCS besitzen, weil sie ihre illiquiden
Anteile flüssigmachen wollen“, heißt es laut TMONews in der Klageschrift.

Konkret geht es offenbar um Sonderzahlungen in Höhe mehrerer Millionen Dollar, die nach Angaben der Kläger an die Direktoren und Führungskräfte von MetroPCS und nicht an die Aktionäre gehen sollen. Mit dem Geld sollen bei Abschluss des Geschäfts Aktienoptionen und nicht stimmberechtigte Anteilsscheine ausgezahlt werden.

Vor rund zwei Wochen hatte die Deutsche Telekom den Zusammenschluss seiner US-Tochter mit MetroPCS vereinbart. Die Aktionäre von MetroPCS erhalten 1,5 Milliarden Dollar in bar und 26 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen. Die restlichen 74 Prozent verbleiben bei der Deutschen Telekom. Mit einem Abschluss der Transaktion, der die Federal Communications Commission und auch das US-Justizministerium noch zustimmen müssen, wird erst im ersten Halbjahr 2013 gerechnet.

Laut John Legere, CEO von T-Mobile USA, benötigen beide Firmen zusätzliche Mobilfunkfrequenzen zum Aufbau ihrer LTE-Netze und zur Stärkung ihre Position gegenüber AT&T und Verizon Wireless. „Bei diesem Geschäft geht es nicht einfach ums Überleben. Es geht um mehr Wachstum“, sagte Legere Anfang des Monats auf einer Pressekonferenz.

[mit Material von Dara Karr, News.com]

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