Großbritannien weist NASA-Hacker Gary McKinnon nicht aus

Er hat Einbrüche im Jahr 2002 gestanden. Dafür muss er sich nun voraussichtlich in Großbritannien verantworten - aber sicher nicht in den USA. Die britische Regierung will auch das Abschiebungsrecht ändern.

Die britische Regierung hat eine Abschiebung von Gary McKinnon an die USA verhindert. Der britische Staatsbürger, der in Systeme der NASA eingebrochen war, kämpft seit zehn Jahren gegen eine solche Auslieferung an. Aus menschenrechtlichen Erwägungen heraus hat sie Innenministerin Theresa May nach langem Zögern jetzt abgeblockt.

Gary McKinnon

McKinnon leidet am Asperger-Syndrom; May hat nach eigenen Angaben „die medizinischen Fakten genau studiert“ und ist zu dem Schluss gekommen, dass eine Auslieferung „ein großes Risiko mit sich brächte, dass er seinem Leben ein Ende setzt.“ Dies zitiert die BBC.

McKinnon hat Einbrüche in US-Systeme im Jahr 2002 gestanden. Ob er sich dafür nun in seiner britischen Heimat verantworten muss, entscheidet Generalstaatsanwalt Keir Starmer demnächst. Nach eigenen Angaben suchte McKinnon auf den NASA-Systemen Informationen zu UFOs. Die US-Regierung nennt eine Schadenssumme von 700.000 Dollar.

„Wir haben nie gesagt, dass der Fall nicht verhandelt werden sollte – Gary soll sich hier verantworten“, sagte McKinnons Mutter Janis Sharp der BBC. Ihr zufolge würde selbst eine Untersuchungshaft die Gesundheit ihres Sohnes stark gefährden. Außerdem drohen ihm in den USA bis zu 60 Jahre Haft.

Der Fall hat außerdem dazu geführt, dass die britische Regierung ihr Auslieferungsrecht zu ändern plant. Gerichte sollen künftig laut Guardian selbst entscheiden können, ob bestimmte Fälle besser in Großbritannien verhandelt werden.

[mit Material von Nick Hide, Crave UK]

Themenseiten: Gerichtsurteil, Hacker, NASA, Politik

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