Das iPhone Dev Team hat das Jailbreak-Tool redsn0w 0.9.15b2 für Windows und Mac OS freigegeben. Es ermöglicht die Aufhebung der werksseitigen Beschränkungen und installiert den alternativen App Store Cydia auf die Geräte. Ein Untethered Jailbreak lässt weiter auf sich warten.
Das vom iPhone Dev Team veröffentlichte Tool redsn0w 0.9.15b2 ermöglicht einen Tethered Jailbreak unter iOS 6 für iPhone 3 GS und iPhone 4 sowie einen Untethered Jailbreak auf 3-GS-Modellen mit älterem Boot-ROM. redsn0w steht für Windows und Mac OS zur Verfügung.
Die Bedienung des Programms ist denkbar einfach. Nach dem Start von redsn0w werden zwei Schaltflächen angezeigt: Jailbreak und Extras. Nach dem Klick auf Jailbreak lädt das Programm Teile der Firmware und bereitet sie für die folgenden Prozeduren vor. Anschließend erscheinen mehrere Optionen, von denen die erste, „Install Cydia“, für die meisten Anwender am interessantesten sein dürfte. Damit wird der alternative App Store auf das Gerät installiert, sodass man Zugriff auf Programme und Tools erhält, die Apple im eigenen App Store nicht anbietet. Letzterer steht weiterhin zur Verfügung. Die anderen Optionen erlauben weitere Eingriffe wie die Modifikation des Boot-Logos, die Installation des iPad Baseband und die Deaktivierung des Geräts.
Der Nachteil eines Tethered Jailbreaks liegt darin, dass man das Gerät nach einem Neustart zunächst nicht verwenden kann. Hierfür muss es an einen PC oder Mac angeschlossen und mit redsn0w ein Neustart durchgeführt werden. Im Test mit dem iPhone 3 GS blieb nach einem Neustart zumindest die Telefonfunktion aktiv.
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Der Tethered Jailbreak gelang bereits schon vor einigen Wochen. Damals unterstützte redsn0w allerdings nicht die Installation von Cydia. Technisch versierte Anwender konnten aber schon damals über Terminal-Befehle den alternativen App Store manuell nach dem Jailbreak auf das Gerät kopieren. Noch sind nicht sämtliche Programm und Tweaks aus dem Cydia Store zu iOS 6 kompatibel. Eine Liste der Jailbreak-Community informiert darüber, welche Cydia-Programme unter iOS 6 bereits laufen.
Mit einem sogenannten Jailbreak werden die werksseitigen Beschränkungen der Apple-Geräte aufgehoben. Dadurch steht neben dem offiziellen App Store auch der Cydia-Store zur Verfügung, der Programme bietet, die der iPhone-Hersteller aus verschiedenen Gründen nicht zugelassen hat. Beliebte Tools aus dem alternativen App Store sind Programme, die die Funktionalität und die Bedienung von iOS erheblich erweitern. SBSettings ermöglicht beispielsweise den Schnellzugriff auf wichtige Systemfunktionen, Switchy erlaut ein einfacheres Multitasking und mit Bulletin erlaubt den Zugriff auf Mitteilungen vom Sperrbildschirm aus. Zudem stehen zahlreiche Tweaks zur Verfügung, mit der man die Oberfläche von iOS seinen eigenen Bedürfnissen anpassen kann. Ebenso kann man mit einem Jailbreak die Privatsphäre deutlich besser schützen.
Apple vertritt die Ansicht, dass ein Jailbreak seine Lizenzbedingungen verletze und gegen den US Digital Millennium Copyright Act verstoße. Zumindest Letzteres hatte das US Copyright Office im jüngsten Revisionsverfahren vom Juli 2010 anders gesehen und Jailbreaks für legal erklärt.
Ob der Hersteller seine Rechte juristisch verfolgt, darf stark bezweifelt werden. Schließlich nutzt Apple-Mitgründer Steve Wozniak selbst ein gejailbreaktes iPhone. Außerdem honoriert der iPhone-Hersteller die Entwicklungen der Jailbreak-Szene, indem er besonders clevere Entwickler an sich bindet. Ein Untethered Jailbreak für iOS 6 sowie die Unterstützung von iPhone 4S und iPhone 5 lässt weiter auf sich warten.
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