Der zu Ebay gehörende Bezahldienst Paypal wird rund 325 Angestellte entlassen. Der Grund ist nicht etwa wirtschaftlicher Misserfolg, sondern eine neue Ausrichtung durch den vor sieben Monaten angetretenen neuen Präsidenten David Marcus. Ebay hatte letzte Woche die Erwartungen sogar übertroffen.
Laut Pressemitteilung will Marcus die neun Entwicklerteams von Paypal zu einem zusammenführen, um sie zu einer „beweglicheren Organisation“ zu machen. Auch 120 externe Partner wird Paypal nicht mehr beschäftigen. Von den internen Entlassungen sind vor allem die Einheiten für Produkte und Technik betroffen.
Paypal hat fast 13.000 Angestellte, weshalb die Entlassungsquote etwa 3 Prozent beträgt. Für das vierte Quartal setzt das Unternehmen dafür Belastungen vor Steuern in Höhe von 15 Millionen Dollar an. Bloomberg hatte schon vorab über bis zu 400 mögliche Entlassungen bei Paypal berichtet.
Weiter heißt es: „Die Absicht dahinter ist, die Entwicklung von Produkten zu vereinfachen und zu beschleunigen. Paypal erwartet, sein weltweites Wachstum und seine Führung auszubauen durch weitere Online-Shop-Partner, aber auch durch Bezahl-Innovationen, die Firmen jeder Größe am Point of Sale nutzen können, sowie dadurch, dass es Nutzer online und offline durch Wahlmöglichkeiten, Flexibilität, Einfachheit und Sicherheit überzeugt.“
Marcus erklärte außerdem gegenüber Reuters, man bekämpfe durch die Reorganisation den Trend zur Verwässerung von Gewinnen. „Es gibt bei neun Produktgruppen viele Überschneidungen von Funktionen, wenn man sie zu einer zusammenführt.“ Offenbar sollen die Kosten proaktiv gesenkt werden, weil Paypal eine schwierige Zeit auf sich zukommen sieht. Mit Square und Intuit erwächst ihm zunehmend direkte Konkurrenz, und die Entwicklung mobiler Bezahldienste könnte auch auf den E-Commerce massive Auswirkungen haben.
Aktuell sehen die Zahlen rosig aus: Paypal kann 117 Millionen aktive Nutzer vorweisen – und damit 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz ist binnen 12 Monaten um 23 Prozent gestiegen.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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