Nokia hat Berichten widersprochen, wonach ein von ihm gehaltenes Patent Android-Smartphones mit mehreren Nutzerkonten verhindern sollte. Der finnische Hersteller teilt mit, er habe seinen einstigen Patentantrag fallen gelassen. Auch sei Google nie mit einer Lizenzierungsanfrage auf ihn zugekommen.
Nokia bezieht sich damit auf eine Spekulation von TechCrunch. Das Tablet Nexus 10 mit Android 4.2 (Jelly Bean) wird erstmals mehrere Konten unterstützen, während Google diese Funktion offenbar weiter nicht für Smartphones vorsieht. Der Blog überlegte daher laut, ob dies wohl an einem von Nokia beantragten Patent auf Multi-User-Smartphones liegen könnte.
TechCrunch war davon ausgegangen, dass Nokia das Patent auch tatsächlich erhalten hat, was dem Konzern zufolge nicht der Fall ist. „Wir haben zwar tatsächlich den in manchen Berichten zitierten Patentantrag eingereicht, aber einige Zeit später beschlossen, dies nicht weiter zu verfolgen“, sagte ein Sprecher News.com. Man habe keine Kenntnis der Gründe von Google, bestimmte Funktionen einzubauen oder wegzulassen. Jedenfalls habe Google bisher um keine Nokia-Lizenzen wegen Android nachgesucht.
Google wollte auf Nachfrage durch News.com keinen Kommentar abgeben. Das US-Patentamt bestätigt Nokias Darstellung: Nokias Antrag wurde im Oktober 2009 zu den Akten gelegt, nachdem die Firma auf eine Nachfrage der Patentrichter nicht reagiert hatte.
„Mit der Unterstützung mehrerer Nutzer erhält jede Person ihren eigenen Raum“, sagt Google über die neue Funktion in Android 4.2. „Jeder kann einen eigenen Homescreen, Hintergrund, Widgets, Apps und Spiele haben – und sogar eigene Levels und Bestenlisten! Und da Android Multitasking unterstützt, ist es ganz einfach, zwischen Nutzern zu wechseln – man muss sich nicht an- und abmelden. Verfügbar nur auf Tablets.“
News.com spekuliert jetzt, dass mehrere Nutzerkonten schlicht deshalb Tablets vorbehalten bleiben, weil Smartphones im Gegensatz zu diesen persönliche Geräte sind, die normalerweise nur ein einziger Anwender nutzt. Möglicherweise würde der nötige Programmcode also auf Smartphones Ressourcen verschwenden, ohne wirkliche Vorteile zu bringen.
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[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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