ARM-CEO Warren East hat sich in einem Vortrag grundlegend zur „Mobile Revolution“ geäußert. Auf dem Open Mobile Summit rückte er Dienste in den Vordergrund – und wertete die Geräte selbst ab, auch wenn sie mit ARM-Prozessoren bestückt sind: „Das Aufregende ist ja nicht das Smartphone. Es ist die Möglichkeit, immer und überall zu kommunizieren und Daten auszuliefern. Das hat die Welt kleiner gemacht.“
East glaubt auch nicht an Smartphones und Tablets als das Ende der Geräteentwicklung: „Wir werden mobile Technologien in allen Arten Formfaktoren sehen. Fortschritt entsteht, wenn Menschen zusammenarbeiten, statt alles im Silo zu behalten.“ Das heiße aber nicht, dass jede Partnerschaft erfolgreich sein müsse. Dennoch „ist mit Kollaboration ein größerer Preis zu gewinnen, als wenn man sich allein durchkämpft.“
Für kooperative Dienste ist East zufolge das Endgerät nicht wichtig: „Vermutlich ist eine Konferenz über Mobile der falsche Ort, um sich herablassend über Mobile zu äußern. Mobile ist als Etikett ja auch praktisch. Aber die Tatsache, dass viele Dienste über Produkte ausgeliefert werden, die zufällig mobil sind, ist fast irrelevant.“
Insofern sei es auch nicht unbedingt nötig, als Firma eine Mobilgeräte-Strategie zu haben. Die Dienste seien wichtiger. „Dass Facebook mit dem Markt Ärger bekam, weil es angeblich keine Mobile-Strategie hat, war mehr ein Problem ihres Marketing als einer fehlenden ‚Mobile-Strategie‘.“
East argumentierte damit nicht unbedingt im Sinne seiner Firma, deren Prozessoren ja in den von vielen als „aufregend“ empfundenen neuen Mobilgeräten stecken – ob sie nun iPhone 5, Galaxy S3 oder Lumia 900 heißen. ARMs Geschäftsmodell, seine Designs an alle Marktteilnehmer zu lizenzieren, nannte East „agnostisch“. Man liefere die nötige Technik für die Gewinner – „wer sie am Ende auch sein mögen“.
East wurde auch nach dem Wettbewerber Intel gefragt – und antwortete diplomatisch: „Intel hat sich erfolgreich neu erfunden und ist von einer Speicherfirma zur Mikroprozessorfirma geworden.“ Zusammen mit Microsoft habe es die PC-Revolution ermöglicht. „In der Halbleiterbranche sehen wir Marktführer kommen und gehen. Meistens lebt das Erbe solcher Firmen in anderen weiter.“ Von Intel könne man das aber wolh noch nicht sagen. „Das ist noch ein paar Jahre entfernt.“
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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