Vorbei sind die Tage, wo man immer nur einen Server verwaltet hat. Das Leben ist nicht mehr so einfach. Jetzt ist Cloud-Computing da, und der Server Manager in Windows Server 2012 wurde in seiner Funktionalität von einer Ein-Server- zu einer Multi-Server-Umgebung angepasst. Sie können sätmliche Server überblicken, deren Leistung überwachen und Fehler beheben – alles vom Dashboard des Server Manager.
Windows Server 2012 unterstützt Multi-Server-Umgebungen: mit einer Remote-Verwaltung, -Überwachung, -Installationen und –Rollen. Es ist somit möglich, Änderungen an einer Gruppe von DCHP- oder DNS-Servern durchzuführen – unabhängig vom physischen Standort. Im Windows Server Blog teilt Jeffrey Snover das Design des neuen Server Manager in drei Gesetzmäßigkeiten ein: übersichtlich, verfolgbar und relevant.
- Übersichtlich – Sie können das Server Manager Dashboard schnell überschauen, um einen Überblick über die gesamte Server-Umgebung zu bekommen. Sie können dann schnell die Schlüsselprobleme ausfindig machen, die Ihre Aufmerksamkeit erfordern.
- Verfolgbar – Sie können diese Probleme ohne die Verwendung eines weiteren Werkzeugs beheben. Sie können über das Server Manager Dashboard Dienste serverübergeifend starten und stoppen.
- Relevant – Das Server Manager Dashboard lässt sich individuell anpassen. Sie können individuelle Gruppen erstellen und je nach Ihren Wünschen auf dem Dashboard anzeigen lassen.
Was zum Start benötigt wird
In vielen Fällen ist die Server-Manager-Anwendung der Startpunkt für die gesamte Serververwaltung in Windows Server 2012, sowohl lokal als auch per Remotezugriff. Allerdings können auch fast alle Einstellungsänderungen über die Kommandozeile bei PowerShell 3.0 durchgeführt werden. Tatsächlich ist es möglich, die gesamte Server-Umgebung auf einer Server-Core-Installation und die Server per Remotezugriff entweder mit PowerShell, dem Server Manager von einem zusätzlichen administrativen Server oder mit dem Remote Server Administration Tool (RSAT) in Windows 8 (welches seine eigene Server Manager Anwendung) zu betreuen.
Um einen Server vollständig per Remotezugriff in Windows Server 2012 (oder RSAT Server Manager in Windows 8) zu managen, müssen folgende Komponenten installiert sein:
- Ein Windows Server Betriebssystem, 2008 R2 oder neuer
- .Net 4.0 Framework
- WMF 3.0 (WinRM 3.0 und PowerShell 3.0 einbegriffen)
Wie Sie Ihre Server-Umgebung von einer Konsole aus überwachen
Die Remote-Überwachung von Windows Server 2012 ist denkbar einfach. In früheren Versionen war es möglich, Ereignisse zu abonnieren, um die Historie zu sehen und aufgrund dieser Historie zu handeln. Das Ganze basierte auf WinRM 2.0 und PowerShell.
Mit der Veröffentlichung von Windows Server 2012 wurden alle Design-Ziele verwirklicht. Das Dashboard des Server Managers ist übersichtlich. In unten stehendem Screenshot können Sie ein eher ungesundes Server-Dashboard sehen, welches sieben Rollen und drei Servergruppen mit 5 Servern (darunter ein virtueller Server) zeigt.
Von dieser Oberfläche aus ist es möglich, den Status aller individuellen Rollen und den Gesamtstatus von jeder Servergruppe, des lokalen Servers und aller Server zu sehen. Dieser Bildschirm überwacht den Server, egal ob er physikalischer oder virtueller Natur ist. Auf jede der sichtbaren Kacheln kann für detailliertere Informationen zugegriffen werden (das ‚Willkommensfenster‘ kann einfach ausgeblendet werden).
Der nächste Screenshot zeigt die Auswirkung, wenn man auf die HostGroup- und die BPA-Kachel (Best Practice Analyzer) klickt. Die Liste kann nach Schwereklasse, Kategorie oder Server gefiltert werden.
Verwaltung von Rollen und Aktionen auf Remote-Servern
Die Anzeige von Informationen einer gewissen Anzahl an Rollen, Servern und Servergruppen ist schön und gut. Jedoch bringt erst die Verwaltung dieser Server, entweder einzeln oder als Gruppe und die Durchführung von Aufgaben auf jedem Server, einen wahren Nutzen.
Durch die Auswahl einer Rolle auf der linken Seite des Server Managers werden die Server angezeigt, die verfügbar sind und der Rolle angehören. In diesem Fall gehören sowohl der ‚Primary‘ Server, als auch die ‚Z600Monster‘ Server der DNS Server-Rolle an.
Mit einem Rechtsklick auf dem Servernamen erscheint folgendes Menü:
Das Menü bietet eine Verknüpfung zu allen auf dem Server verfügbaren Server-Verwaltungsoptionen. Design-Ziel Nummer 2 erreicht: verfolgbar.
Man kann den DNS-Manager ausführen und Änderungen, die den Server betreffen, direkt vornehmen. Wenn ich das Menü von der ‚All Servers‘-Kachel aufgerufen hätte, würde ich genau das sehen. Alles ist verfügbar. Es lassen sich Rollen auch per Remotezugriff hinzufügen. Man kann sogar Rollen zu OFFLINE VHDs hinzufügen.
Der Vorteil bei der Ansicht einer spezifischen Rollenfunktion ist, dass Sie auch nur die Informationen angezeigt bekommen, welche Sie benötigen. Um alle auf einem Server verfügbaren Daten zu sehen, wählen Sie einfach den obersten Bereich des ‚Baumes‘ aus. In diesem Fall ist der ‚Primary Server‘ ein Active Directory Domain Services Domain (ADDS) Controller, so dass alle ADDS-Funktionen und Kommandozeilen ebenfalls verfügbar sind. Diese Relevanz ist in allen Menüs und auf allen Ebenen in Server Manager anwendbar.
Wenn Sie einen einzelnen Server aus einer Liste auswählen, werden nur die Ereignisse, Dienste oder BPA-Einträge gezeigt, welche relevant für diesen einen Server sind. Sie können diese Einträge dann im Server-Fenster im unteren Bereich sehen. Die zwei folgenden Screenshots zeigen dies:
Als letzten Punkt zur Relevanzdebatte gehe ich auf die Existenz von Servergruppen ein. Es ist ein einfacher Vorgang mit wenigen Mausklicks eine Anzahl an Servern auszuwählen, welche mit gleichen Funktionen zusammengefasst werden können oder sich physisch beieinander befinden.
Die Kriterien sind dabei irrelevant. Die Einfachheit der Erstellung einer Überwachung und Verwaltung einer Servergruppe ist die größte Änderung dahingehend, wie die eigene Serverumgebung gesteuert werden kann. Aktuell nutze ich Gruppen für Hyper-V-Hosts, für virtuelle Maschinen und für spezifische Rollen. Besonders nützlich ist, dass eine Maschine jede Gruppengröße abbilden kann.
Zusammenfassung
Die Design-Ziele für Server Manager in Windows Server 2012 wurden alle verwirklicht. Endlich ist die Verwaltung der Server-Umgebung so einfach geworden, dass selbst, wenn alle anderen hilfreichen neuen Funktionen an anderer Stelle im Produkt nicht inbegriffen wären, der Server Manager an sich Grund genug für das Upgrade ist. Während ich diesen Artikel verfasst habe, konnte ich gleichzeitig mit einem Mausklick Rollen auf fünf Servern installieren. Alle Ergebnisse wurden an meine Verwaltungskonsole zurückgegeben und automatisch ausgeführt. Vergessen Sie nicht, all das kann von einem Windows 8 Client aus mit RSAT verwaltet werden.
Über den Autor: Ed Baker ist Windows Server Instructor bei Firebrand Training. Er schreibt für ZDNet.de aktuell an einer Serie von „How To“-Artikeln zum Thema Windows Server 2012.
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