Julie Larson-Green leitet künftig die Windows-Entwicklung

Nach dem Abgang von Steven Sinofsky übernimmt Julie Larson-Green die Leitung der Entwicklung jeglicher Windows-Hard- und Software. Als Corporate Vice President unter anderem für den Windows-Client zuständig, waren ihr auch bisher schon 1200 bis 1400 Programmierer, Forscher und für Inhalte zuständige Mitarbeiter unterstellt.

Larson-Green ist damit nicht nur für die Windows-Weiterentwicklung, sondern auch für Hardware wie das Surface und ein eventuell kommendes Surface-Smartphone zuständig. Die volle Verantwortung, die Sinofsky bisher trug, übernimmt sie allerdings nicht: Den geschäftlichen Aspekt verantwortet künftig Tami Reller, die daneben Chief Financial Officer und Chief Marketing Officer der Windows Group bleibt. Beide berichten laut Microsofts Pressemeldung an CEO Steve Ballmer.

Bei Microsoft hatte sich Larson-Green direkt nach ihrem Studienabschluss an der Universität Washington beworben, erhielt aber eine Absage. Stattdessen arbeitete sie beim Desktop-Publishing-Softwarehersteller Aldus im Telefonsupport. Microsofts Aufmerksamkeit gewann sie erst später durch einen Vergleich zwischen den Compilern von Borland und Microsoft. 1993 landete sie dann im für die Programmiersprache Visual C++ zuständigen Team.

Von dort aus verschlug es die jetzige Windows-Chefin in die für den Internet Explorer zuständige Abteilung, wo sie an der Oberfläche von IE 3.0 und 4.0 arbeitete. 1997 übertrug man ihr erstmals eine leitende Funktion, und zwar für den HTML-Editor Frontpage. Kurzzeitig war sie auch mit Sharepoint befasst, als dieses Angebot noch unter dem Namen „Office.Net“ lief. Später verantwortete sie die Nutzeroberfläche von Office XP (2001), Office 2003 und Office 2007.

Microsoft-Beobachter wie ZDNet.com-Autorin Mary Jo Foley äußern sich über den Wechsel von Sinofky zu Larson-Green positiv; Foley galt in der Windows-Abteilung unter Sinofsky als Persona non grata. Ihr zufolge war der scheidende Manager bei vielen Angestellten, Kollegen und Testern unbeliebt. Von der Personalie dürfte ihrer Ansicht nach Microsofts Verhältnis zu Kunden, Partnern und eben auch Journalisten profitieren.

Steven Sinofsky war gestern im Einvernehmen mit Microsoft und mit sofortiger Wirkung zurückgetreten – nur wenige Tage nach dem Start seiner Produkte Windows 8 und des Tablets Surface. „Steven ist ein einzigartiges Talent“, hatte ein Microsoft-Manager im vergangenen Monat im Gespräch mit News.com über Sinofsky gesagt. Wenn man allerdings über die Zukunft nachdenke, dann sei Zusammenarbeit wichtiger als jemals zuvor.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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