Nokia kündigt Kartendienst „Here“ an – auch für iPhone und Android

Der neue Dienst unterscheidet sich laut CEO Stephen Elop durch Offenheit von allen anderen Kartenlösungen. Nokia geht auch eine Partnerschaft mit Mozilla ein. Technologien des übernommenen 3D-Spezialisten Earthmine sollen zusätzlich helfen.

Nokia will mit einem neuen cloudbasierten Kartendienst namens „Here“ nicht nur auf seinen eigenen Geräten, sondern auch auf Apples iPhone und Android-Smartphones überzeugen. Besondere Vorteile verspricht es sich dabei durch die Übernahme von Earthmine, einem Spezialisten für 3D-Kartografie.

„Karten und Standortdienste sollten uns helfen, mehr von der Welt wahrzunehmen“, sagte Nokia-CEO Stephen Elop auf einer Pressekonferenz. Sein Unternehmen sei dabei, persönliche Karten zu schaffen, die verändern sollen, „wie wir durch unser Leben navigieren“. Die „Qualität und Quantität“ seines verfügbaren Kartenmaterials sollen Nokia in die Lage versetzen, Kartenangebote in einer bisher nicht vorstellbaren Weise zu verwandeln.

Nokias „Here“ ist ein cloudbasierter und plattformübergreifender Kartendienst (Bild: Nokia).

 

Here sei geschaffen wurden, um auf den meisten Mobilgeräten und Mobilbetriebssystemen lauffähig zu sein. „Wir wollen jedem Anwender unabhängig vom Gerätetyp erlauben, die beste standortbezogene Plattform zu nutzen“, sagte Elop. Offenheit sei das, was Here von allen anderen Kartendiensten unterscheide.

Im ersten Quartal 2013 will Nokia ein SDK für Android-Gerätehersteller bereitstellen. Der Lumia-Hersteller will außerdem die Gelegenheit nutzen und mit Here-Karten für das iPhone enttäuschten Apple-Kunden eine Alternative zur pannenbehafteten Kartenanwendung bieten, die seit iOS 6 statt Google Maps ausgeliefert wird. Schon in einigen Wochen soll die kostenlose Anwendung im App Store verfügbar sein. Nokia geht außerdem mit Mozilla eine Partnerschaft für Kartendienste ein, die auf HTML5 aufsetzt.

Michael Halbherr, bei Nokia für die Sparte Location and Commerce verantwortlich, hob die erforderliche große Skalierbarkeit eines solchen Dienstes hervor, zumal er auch durch Rückmeldungen von Nutzern aktualisiert werden soll. „Wir müssen die Nutzung in bessere Dienste umsetzen, damit mehr Menschen Here nutzen“, erklärte er. Man wolle daraus lernen, wie Menschen die Kartenlösungen nutzen, um Here für alle besser zu machen.

„Wir reden hier von Millionen und Millionen Aktualisierungen“, fuhr er fort. „Wenn mein Leben davon abhängt, dann muss eine Karte wirklich genau sein.“

Halbherr ging außerdem auf die kürzlich erfolgte Akquisition des 3D-Spezialisten Earthmine ein. Seine Technologien sollen Nokia vor allem dabei helfen, 3D-Karten zu erstellen, mit denen es Street View von Google übertrumpfen will. Laut Halbherr wird Here echte Offline-Nutzung und schnelles lokales Rendering bieten, dabei aber nur geringe Anforderungen an die Bandbreite stellen.

[mit Material von Rachel King, News.com]

Themenseiten: Android, GPS, Mobil, Mobile, Nokia, iOS 6

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5 Kommentare zu Nokia kündigt Kartendienst „Here“ an – auch für iPhone und Android

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  • Am 15. November 2012 um 10:35 von Robert

    Immer rummeckern und am Ende wundern sich alle, wenn es nur noch einen Monopolisten gibt. Wer Vielfalt will sollte auch anderen Wettbewerbern eine Chance geben, zumal die Karten wirklich gut sind.

  • Am 15. November 2012 um 9:18 von stefan müller

    taugt leider nicht so viel, in der Satellitenansicht sind bei uns in der Gegend nicht mal Flüsse (Main) oder gar Gebäude zu erahnen, die Karte scheint prinzipiell ok zu sein. Die Suche findet viele Sachen nicht, z.B. das sogenannte Schulzentrum in meiner Stadt (Schweinfurt) ist der Suchfunktion unbekannt. In der 3D Ansicht sieht einiges (Oslo Innenstadt habe ich probiert) vermurkst aus. Die haben noch richtig viel Arbeit vor sich. Da ist Bing um Längen besser, Google bleibt das Maß der Dinge.

    • Am 15. November 2012 um 10:33 von Robert

      Toller Kommentar! Da Bing die Kartendienste von Nokia benutzt sind die Karten gleich. Haben Sie sich überhaupt mal die Karten genauer angeschaut?

  • Am 15. November 2012 um 8:26 von Marc Gutt

    Bis Nokia fertig ist, ist Apple fehlerfrei und Bandbreitenlimits auch wieder gewachsen. Und das für null Mehrwert. Was an der Nokia Navigation überhaupt gut sein soll erschließt sich mir nicht. Die Adresseingabe ist ja schon der letzte Schrott. Bei Google Maps sage ich Cinedom Köln, Versuch das mal bei Nokia. Und was bringt mir 3D außer noch mehr CPU- und damit auch mehr Akku-Belastung.

  • Am 14. November 2012 um 16:36 von WeiterSo!

    Grandios! Mein altes Nokia N97 mit Nokia Maps nutze ich immernoch als Navigationsgerät. Wenn Nokia das auch für Android anbietet dann wird das 2. Gerät überflüssig.
    Finde ich gut :)

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