Texas Instruments stellt Fertigung von Smartphone-Prozessoren ein

Künftig bilden Chips für Embedded-Geräte das Kerngeschäft. Als Folge streicht Texas Instruments weltweit 1700 Arbeitsplätze. Ein Grund für den Strategiewechsel sind Firmen wie Apple, die ihre Prozessoren inzwischen selbst entwickeln.

Texas Instruments (TI) zieht sich aus der Fertigung und Entwicklung von Prozessoren für Smartphones und Tablets zurück. Das Kerngeschäft sollen künftig Chips für Embedded-Geräte bilden. Ein Grund für den Strategiewechsel sind offenbar Firmen wie Apple, die die Entwicklung ihrer CPUs selbst übernehmen.

Logo von Texas Instruments

„TI wird Kosten reduzieren und sich innerhalb der Wireless-Sparte auf den Embedded-Markt konzentrieren, der ein größeres Potenzial für ein anhaltendes Wachstum bietet“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. „Die Kostenreduzierung umfasst den Abbau von 1700 Stellen weltweit.“

Der US-Chiphersteller nennt zwar keine Namen, geht aber explizit auf Kunden ein, die ihre Prozessoren selbst entwerfen. „Große Kunden entwickeln zunehmend ihre eigenen Chips“, heißt es weiter in der Erklärung. Wahrscheinlich ist damit auch Apple gemeint, das mit der Übernahme von PA Semi und Intrinsity rund 400 Millionen Dollar in die eigene Chipentwicklung investiert hat.

Ein weiterer Vorteil gegenüber den auf Verbraucher ausgerichteten Smartphones und Tablets ist TI zufolge, dass Embedded-Geräte einen längeren Lebenszyklus haben. Sie benötigten weniger Ressourcen und geringere Investitionen. Eingesetzt werden sie unter anderem in der Industrie und der Automobilbranche.

Die Maßnahmen sollen dem Unternehmen helfen, bis Ende 2013 seine Ausgaben um 450 Millionen Dollar zu reduzieren. Die Reorganisation führt aber auch zu einmaligen Mehrkosten von 325 Millionen Dollar, die laut TI vor allem das laufende vierte Quartal belasten werden.

OMAP-Prozessoren von Texas Instruments treiben unter anderem Droid-Smartphones von Motorola und Amazons Kindle Fire an. Chips des Unternehmens fanden zudem ihren Weg in verschiedene andere Tablets, darunter Samsungs Galaxy Tab 2. Außerdem sollten sie in einem Windows-RT-Tablet von Toshiba zum Einsatz kommen.

Im Oktober waren Gerüchte aufgetaucht, wonach Amazon an TIs Mobilprozessorensparte interessiert sei. Schon zuvor hatte Texas Instruments angekündigt, sich weniger auf Mobilgeräte und mehr auf Industriechips konzentrieren zu wollen.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

Themenseiten: Mobile, Prozessoren, Smartphone, Tablet, Texas Instruments

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