Intel wird angeblich ab 2014 nur noch Desktop-Prozessoren anbieten, die fest auf einem Mainboard verbaut sind. Das berichtet X-Bit Labs unter Berufung auf die japanische Website PC-Watch. Demnach erfolgt der Wechsel mit der für übernächstes Jahr geplanten Chip-Generation mit dem Codenamen „Broadwell“. Verbrauchern wird dadurch die Möglichkeit genommen, ein Prozessor-Upgrade durchzuführen.
Derzeit verwenden Desktop-Prozessoren von Intel und AMD die Verbindungssysteme Land Grid Array (LGA) beziehungsweise Pin Grid Array (PGA). Kontaktflächen oder Pins auf der Rückseite des CPU-Gehäuses stellen die Verbindung zum Prozessorsockel auf dem Mainboard her. Dem Bericht zufolge enthält eine durchgesickerte Roadmap von Intel für Broadwell jedoch nur Hinweise auf Chips in BGA-Bauweise. BGAs (Ball Grid Array) besitzen auf der Rückseite Lötkügelchen, die fest mit den Kontaktflächen auf dem Mainboard verbunden werden. Diese Technik kommt unter anderem bei Intels Atom-Prozessoren zum Einsatz.
Intels Broadwell-Prozessoren werden sich vor allem durch einen niedrigen Energieverbrauch auszeichnen. Laut X-Bit Labs beträgt die Leistungsaufnahme zwischen 10 und 57 Watt TDP. Zudem verfügen sie über eine integrierte Grafikeinheit, einen Speichercontroller und einen Wildcat Point genannten Eingabe/Ausgabe-Controller aus.
Vorteile ergeben sich nach Einschätzung von X-Bit Labs für Hersteller von Tablets, ultradünnen Notebooks und All-in-One-Desktops, da Prozessoren mit BGA weniger Platz benötigen als Systeme mit Sockel. Ein Nachteil ist, dass PC-Hersteller mehr unterschiedliche Mainboard-Typen mit fest verbauten CPUs vorhalten müssen, um ihren Kunden eine entsprechende Auswahl bieten zu können. Größere Lagerbestände binden jedoch mehr Kapital und stellen ein höheres Geschäftsrisiko dar.
X-Bit Labs erwartet, dass Intel die Umstellung auf BGA auf Mainstream-Prozessoren beschränken wird. High-End-CPUs für Desktop-Plattformen werde Intel möglicherweise weiterhin mit LGA-Sockel anbieten – allerdings zu einem höheren Preis als bisher.
[mit Material von Nick Farrell, TechEye.net]
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5 Kommentare zu Bericht: Intel plant ab 2014 Wechsel zu fest verbauten Desktop-Prozessoren
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Integration ist ein aussterbendes Phänomen aus den späten 80ern und den 90ern.
90 % aller Desktops tragen bekannte Namen und sind Massenware. Die Nachfrage ist auch da. Geräte die fest verbaut sind nicht erweiterbar und für eine Nutzungsdauer von zwei Jahren ausgelegt.
Und das wichtigste nicht zu unterschätzendse Kriterium ist dass endlich keine Gigabyte, ASUS usw boards mehr Verwendung finden. Sollen die doch selber CPUs bauen.
Na ..ja.
Bei den ivy Temp Problemen mit 22nm…
wie soll das mit 14nm blos weitergehen.
kühlen wird wie bei Prescot wieder zum Hobby…
Meine Frage wäre warum das beim Broadwell eingeführt werden soll. Der ist doch der Dieshrink vom Haswell, also mit dem pinkompatibel.
Würde meiner Meinung nach nur für dessen Nachfolger Sinn machen, da bei dem alles neu wäre.
Schade wäre es im Desktopbereich trotzdem, denn dann gibt es nur noch Einheitsware, was Boards betrifft.
Bei Laptops kann ich das ja verstehen. Aber bei Desktop Rechnern? Klar, für kleine All-in-one Geräte fürs Wohnzimmer würde das Sinn machen. Reguläre Desktops leben meiner Ansicht nach aber gerade davon, dass man alle Teile nach Belieben austauschen kann. Und genau dieser Aspekt ginge damit verloren.
Ob das geschickt ist? Das würde möglicherweise bedeuten, dass vorhandene PC’s schlicht länger mit derselben Ausstattung genutzt werden, und man eben keinen zusätzlichen Prozessor kauft. Dadurch entginge Intel doch einiger Umsatz.
Aus Umwelt-technischen Gesichtspunkten wäre das ja vielleicht sogar eine gute Sache, aber ich denke nicht, dass Intel das machen wird. Möglicherweise ist das auch nicht mehr, als ein (falsches) Gerücht, und Intel fährt zweigleisig.