Qualcomm investiert 92 Millionen Euro in Sharp

Seine Tochter Pixtronix bekommt dafür Zugang zu Sharps Technik IGZO. Gemeinsam will man sparsame Displays für Smartphones und Tablets entwickeln. Die Hälfte des Geldes fließt offenbar erst nach Erreichen bestimmter Ziele.

Qualcomm ist für die Summe von 9,9 Milliarden Yen (92 Millionen Euro) als Minderheitsaktionär bei Displayhersteller Sharp eingestiegen. Die Firmen werden darüber hinaus gemeinsam an neuen Displaytechniken arbeiten.

Pixtronix-Display für Smarphones und Tablets

Im Einzelnen ist vorgesehen, dass Qualcomm und seine Tochter Pixtronix neue Anteilsscheine an Sharp erhalten. Letzteres fertigt stromsparende Bildschirme für Mikrosysteme (MEMS), die nun mit Sharps Technik IGZO verbessert werden sollen. Die Investitionssumme soll vor allem in diese Technik fließen. Pixtronix‘ Bildschirme sind primär für Smartphones und Tablets gedacht.

Wie viele Anteile Qualcomm letztlich erhält, steht nicht in den Mitteilungen der beiden Partner. Qualcomm spricht nur von einer Minderheitsbeteiligung. Sharp erhält demnach die Investition stufenweise. Sie ist teilweise an Bedingungen und Eventualitäten gebunden.

Schon gestern hatte Nikkei aus Japan gemeldet, beide Firmen würden künftig gemeinsam an hocheffizienten LCD-Panels für Smartphones mit Sharps Technik IGZO arbeiten. Im Gegenzug erhalte Sharp noch in diesem Jahr etwa 5 Milliarden Yen – also die Hälfte der Investitionssumme. Noch einmal so viel folge nach Erreichen bestimmter Ziele.

Sharp steht zum zweiten Mal in Folge ein Netto-Jahresverlust von mehr als 300 Milliarden Yen bevor: Sein Finanzjahr endet im März. Mit Qualcomms Hilfe soll das LCD-Geschäft neue Höhen erreichen und verstärkt Umsätze bringen. Als Partner von Sharp war monatelang auch die Foxconn-Mutter Hon Hai im Gespräch. Beide traten aber aufgrund des Wertverlusts von Sharps Aktien von einem bereits geschlossenen Investitionsvertrag zurück.

Die Technologie IGZO, die nach den Komponenten Indium, Gallium und Zinkoxid benannt ist, ermöglicht besonders scharfe, besonders sparsame und besonders dünne Bildschirme. So soll auch ein kommendes Sharp-Modell mit der Bezeichnung PN-K321 (Diagonale: 32 Zoll, Auflösung: 3840 mal 2160 Pixel) nur 35 Millimeter dick sein – einschließlich des Rahmens.

[mit Material von Jamie Yap, ZDNet.com]

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