Bericht: Facebook zeigt Interesse an Microsofts Anzeigenplattform Atlas

Beide verhandeln angeblich über einen Verkauf. Facebook könnte damit in Konkurrenz zu Googles Doubleclick treten, ohne selbst eine Plattform aufzubauen. Es würde seine geplante Suche ergänzen.

Facebook verhandelt angeblich mit Microsoft über einen Kauf von dessen Anzeigenplattform Atlas. Dies berichtet All Things Digital, während beide Firmen einen Kommentar verweigern. Microsoft hatte Atlas 2007 zusammen mit Aquantive für insgesamt 6 Milliarden Dollar übernommen. Es war Microsofts bis dahin größter Zukauf gewesen.

Logo von Microsofts Atlas Solutions

Atlas Solutions ermöglicht Verkauf und Verwaltung von Online-Anzeigen. Es misst auch den Erfolg von Kampagnen, weshalb beispielsweise AT&T es schon für die Steuerung für Werbeaktionen genutzt hat. Zuletzt hatte Atlas aber Kunden an Konkurrenten wie Googles Doubleclick verloren.

Microsoft soll schon seit Monaten einen Käufer für die Geschäftseinheit suchen. Zuletzt hatte es mit der Anzeigenfirma AppNexus aus New York verhandelt. Die Kaufsumme für Aquantive hat es über die Jahre größtenteils abgeschrieben. Microsoft reagierte damals auf Googles Doubleclick-Kauf für 3,1 Milliarden.

Mit Atlas könnte jetzt Facebook gegen Doublecick antreten, ohne ein komplettes Produkt aufbauen zu müssen. Es würde wohl auch bedeuten, dass Facebook ein Anzeigennetzwerk für die Benutzung durch Dritte aufbaut. Da viele Sites Facebook Connect nutzen, ist es für Facebook ein logischer Schritt, diese Sites auch mit Anzeigen zu versorgen. Es könnte so zudem insgesamt mehr Anzeigen ausliefern, ohne die Nutzer seiner eigenen Site weiter abzuschrecken. Die Plattform könnte außerdem die Suche ergänzen, an der ein Facebook-Team CEO Mark Zuckerberg zufolge derzeit arbeitet.

[mit Material von Paul Sloan, News.com]

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