Ein Londoner Gericht hat den Anonymous-Hacktivisten Christopher Weatherhead wegen seiner führenden Mitwirkung an DDoS-Angriffen auf Paypal sowie die Kreditkartenunternehmen MasterCard und Visa verurteilt. Anders als mehrere Mitangeklagte hatte er sich nicht selbst schuldig bekannt.
Dem 22-Jährigen wurde vorgeworfen, sich an der „Operation: Payback“ und damit an einer Verschwörung beteiligt zu haben. Die Angriffe wurden 2010 aus dem Umfeld des Hackerkollektivs Anonymous als Vergeltung für einen Bezahlstopp ausgeführt, der von den Kreditinstituten über Wikileaks verhängt wurde.
Dem angeklagten Studenten wurden außerdem Denial-of-Service-Angriffe auf die Websites von Musikfirmen zur Last gelegt, die sich dem Kampf gegen Internet-Piraterie verschrieben hatten. Der für organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwalt Russell Tyner erklärte Christopher Weatherhead zu einem „Cyberkriminellen, der eine raffinierte und abgestimmte Kampagne von Online-Attacken auf die Computersysteme von mehreren bedeutenden Unternehmen ausgeführt hat“.
„Es waren rechtmäßige Unternehmen mit einfachen Kunden und hart arbeitenden Mitarbeitern“, erklärte der Ankläger weiter. „Dies war kein Verbrechen ohne Opfer.“
Der Anklage zufolge entstand den betroffenen Firmen durch den Anonymous-Angriff mittels Denial of Service ein Schaden von rund 3,5 Millionen Pfund (4,3 Millionen Euro). Diese Summe soll sich durch mehr Personalbedarf, zusätzlich erforderliche Software und entgangene Umsätze ergeben haben. Die Entscheidung über das Strafmaß Weatherheads steht im Januar an – ihm drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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