US-Regierungsbehörde testet Blackberry 10 ab Januar

Die Zollbehörde ICE stellt auch Blackberry Enterprise Service 10 auf den Prüfstand. Erst kürzlich kündigte sie ihren Wechsel zu Apples iPhone an. Nun will sie doch eine zweigleisige Strategie verfolgen und RIM nicht den Rücken kehren.

Die US-Zollbehörde Immigration and Customs Enforcement Agency (ICE) wird ab Januar Research In Motions (RIM) kommendes Mobilbetriebssystem Blackberry 10 testen. Im Rahmen eines Pilotprogramms kommen Geräte mit Blackberry 10 und auch Blackberry Enterprise Service 10 auf den Prüfstand. Die ICE will herausfinden, ob das OS ihre Ansprüche in Bezug auf Sicherheit und Mobilität erfüllt. Damit gehört sie RIM zufolge zu den ersten US-Behörden, die sich mit dem Betriebssystem befassen.

Blackberry-10-Homescreen

„Die ICE war jahrelang ein geschätzter Blackberry-Kunde, und unser Bekenntnis zu Regierungsbehörden hat die Entwicklung der Blackberry-10-Plattform beeinflusst“, wird Scott Totzke, Senior Vice President für Blackberry-Sicherheit bei RIM, in einer Pressemitteilung zitiert. „Wir freuen uns darauf, bei unserem Launch-Event am 30. Januar weitere Funktionen von Blackberry 10 vorzustellen.“

Erst kürzlich wurde das OS nach FIPS 140-2 zertifiziert. Diese Sicherheitstests sind für einen Einsatz als Arbeitsgerät in der US-Regierung nötig. Laut RIM war es das erste Mal, dass ein solches Produkt diese Zulassung vor der eigentlichen Markteinführung erhält und somit vom Starttag an von Regierungsmitgliedern eingesetzt werden kann.

Die ICE-Sprecherin Barbara Gonzales betonte im Gespräch mit News.com die gute und lange Beziehung zu RIM. Es sei geplant, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Die ICE entwickelt mobile Anwendungen für die Strafverfolgung. Die Prüfung solle zeigen, ob Blackberry 10 eine geeignete Plattform dafür sei.

Im Oktober hatte die Behörde mitgeteilt, sie werde einen Vertrag mit RIM nicht erneuern und ihre 17.600 Angestellten stattdessen mit iPhones ausstatten. Apples Hardware und OS seien besser für die technischen Anforderungen der ICE geeignet.

„Wir kehren weder iOS noch RIM den Rücken“, sagte Gonzales nun. Angesichts des sich schnell verändernden Markts und der steigenden Erwartungen der Nutzer sei es notwendig, an mehreren Systemen festzuhalten, die die ICE bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützten.

Früher war Blackberry der Standard für viele Unternehmen und Behörden, die RIMs Mobil-OS wegen seiner Sicherheit und Verschlüsselung bevorzugten. Aber immer mehr Kunden des kanadischen Unternehmens sind auf neuere iPhones und Android-Geräte umgestiegen. RIM setzt auf Blackberry 10, um diese Entwicklung aufzuhalten beziehungsweise umzukehren.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

Themenseiten: BlackBerry, Mobile, Research In Motion, Smartphone, iPhone

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