Gartner erwartet, dass der weltweite Umsatz mit Halbleitern 2013 auf 311 Milliarden Dollar ansteigen wird. Das entspricht einem Wachstum von 4,5 Prozent gegenüber 2012. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage und einer Anpassung der Lagerbestände haben die Marktforscher ihre Prognose jedoch nach unten korrigiert. Im dritten Quartal waren sie noch davon ausgegangen, dass die Branche im kommenden Jahr 330 Milliarden Dollar einnehmen wird.
Auch 2012 soll der Markt nun ein geringeres Volumen erreichen als bisher vorausgesagt. Seine frühere Schätzung von 309 Milliarden Dollar reduzierte Gartner auf 298 Milliarden Dollar. Damit werden die Halbleiterumsätze 2012 um 3 Prozent schrumpfen. 309 Milliarden Dollar hätten ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber 2011 bedeutet.
„Die drohende Fiskalklippe, die anhaltende Schuldenkrise in Europa, langsameres Wachstum in Schwellenländern und regionale Spannungen haben bei den Wachstumsprognosen für 2012 und 2013 eine Rolle gespielt“, sagte Peter Middleton, Principal Analyst bei Gartner. „Die Lagerbestände waren schon zu Beginn des zweiten Halbjahrs 2012 sehr hoch, und als die PC-Nachfrage einbrach, übertraf das Angebot einfach die Nachfrage.“
Zudem seien 2012 die Preise für DRAM nicht wie erwartet gestiegen, was den Halbleitermarkt belastet habe, so Gartner weiter. Der DRAM-Markt werde sich frühestens im zweiten Halbjahr 2013 erholen und dann eine Entspannung des gesamten Halbleitermarkts einleiten. „Das sollte sich als Wendepunkt für die gesamte Halbleiterbranche erweisen“, schreibt Gartner in einer Pressemitteilung. „Speicher wird die Erholung mit einem Wachstum von 15,3 Prozent anführen.“ 2014 könnte der Markt dann sogar 9,9 Prozent gegenüber 2013 zulegen und ein Volumen von 342 Milliarden Dollar erreichen.
In den Bereichen NAND-Flash und anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASIC) geht Gartner davon aus, dass sich der „Apple-Effekt“ fortsetzen wird. Beide Kategorien sollen 2013 um 17,2 Prozent beziehungsweise 9,4 Prozent zulegen. Gartner zählt Apples Mobilprozessoren A4, A5 und A6 zu den ASICs, da sie speziell für Apples Geräte entwickelt wurden und nur von Apple verwendet werden.
Weitere positive Impulse versprechen sich die Marktforscher von Smartphones und Tablets. In beiden Kategorien sollen die Verkaufszahlen 2013 um 33 beziehungsweise 38,5 Prozent ansteigen. Der PC-Markt bleibe nach einem Rückgang der Produktionszahlen in diesem Jahr auch im kommenden Jahr schwach. Die einzige Ausnahme seien ultramobile PCs. Insgesamt führe die Wirtschaftskrise aber dazu, dass PCs länger genutzt und einige Nutzer auch auf Tablets umsteigen würden.
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