Die Vorteile von Projektmanagement-Software liegen auf der Hand: Viele der am Markt verfügbaren Lösungen bieten einen echtzeit-aktuellen Überblick über die Projektlandschaft und den Status der einzelnen Projekte. Die Verantwortlichen sehen auf einen Blick, welche Aufgaben bereits erledigt sind und wo es aktuell zu Verzögerungen kommt – und können entsprechend reagieren.
Darüber hinaus trägt Projektsoftware dazu bei, unnötigen Kommunikationsaufwand im Team zu reduzieren, weil nicht mehr alle Informationen manuell verteilt werden müssen. Ein integriertes Dokumentenmanagement verhindert außerdem Redundanzen und doppelte Datenbestände in den Projektdokumenten.
Zudem wird Projektmanagement-Software mittlerweile in vielen Unternehmen auch als Frühwarnsystem eingesetzt. Verantwortliche werden automatisch gewarnt, wenn kritische Werte – etwa in der Zeitplanung oder im Projektbudget – überschritten werden.
Projektlandschaft im Wandel
Doch während sich gerade die letzten Unternehmen von reinen Excel- und Aufgabenlisten im Projektmanagement verabschieden und über die Anschaffung einer professionellen Projektmanagement-Software nachdenken, kommen bereits wieder neue Herausforderungen auf sie zu.
Immer kürzere Produktlebenszyklen und immer straffere Time-to-Market-Vorgaben sorgen dafür, dass Unternehmen bei ihren Projekten über den Tellerrand hinausblicken. So werden flexible, cross-funktionale Projektteams bestehend aus Innendienstlern, mobilen Teammitgliedern, externen Spezialisten und Zulieferern zusammengestellt. Teams kommen häufig nur für ein Projekt in ein und derselben Konstellation zusammen. In diesem Szenario sollte ein Zugriff auf die Projekte überall möglich sein: Vor Ort beim Kunden, auf Geschäftsreise oder im Home Office. Der Erfolg von Projekten hängt damit zunehmend vom effizienten Informations- und Datenaustausch über Unternehmensgrenzen hinweg ab.
Viele der herkömmlichen Projektmanagement-Softwareprodukte kommen unter diesen Bedingungen an ihre Grenzen, weil sie entweder so optimiert sind, dass sie ein bequemes Arbeiten am Desktop ermöglichen und von einer mehr oder weniger stabilen Zahl an Teammitgliedern ausgehen oder sie hauptsächlich Projektteams im Auge haben, die ihre Projekte über eine Weboberfläche steuern.
Hinzu kommt, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen auf unternehmensübergreifende Kooperationen und die Zusammenarbeit mit externen Spezialisten angewiesen sind. Doch häufig verfügen sie weder über eine ausdifferenzierte IT-Administration, noch über die notwendige Serverinfrastruktur, um eine teamfähige Projektmanagement-Software selbst hosten zu können.
Entscheidend ist also inzwischen neben Fragen der Funktionalität und der Nutzerakzeptanz, ob sich die Software flexibel an verschiedene Anwendungssituationen, Teamgrößen und -zusammensetzungen anpassen lässt und das bei entsprechend variablen Kosten und geringem Administrationsaufwand.
Entscheidungsfreiheit auf Kundenseite
Bei der Münchner InLoox GmbH entschloss man sich beispielsweise dazu, nicht nur einen Webclient, sondern auch einen in Microsoft Outlook integrierten Desktop-Client in der Cloud, d.h. als gehostete Projektmanagementlösung zum Mieten anzubieten. Daneben gibt es aber nach wie vor den klassischen Lizenzkauf mit Eigeninstallation im Angebot.
Neben InLoox beschreiten immer mehr Hersteller diesen Weg. Doch einige grundsätzliche Entscheidungen können sie ihren Kunden nicht abnehmen. Zunächst müssen diese entscheiden, ob sie die Software auf dem eigenen Server hosten oder ob sie sie als Service vom Anbieter beziehen möchten. Gerade kleine oder neugegründete Firmen, die die Anschaffung und Administration einer eigenen Serverinfrastruktur nicht finanzieren können, werden sich eher für die letztgenannte Cloud-Lösung entscheiden. Doch auch große Unternehmen, die im Bereich Projektmanagement ihre physische Infrastruktur verschlanken und Investitions- und Betriebskosten senken möchten, sind mit der Cloud-Variante gut beraten. Sie sind von der Wartung und Pflege des Servers entlastet und machen sich zudem standortunabhängig. Außerdem kann mit Hilfe der Cloud eine Projektplattform geschaffen werden, auf der unternehmensinterne und -externe Teammitglieder zusammenarbeiten können, ohne dass externe Projektpartner ins Firmennetzwerk integriert werden müssen.
Es stellt sich außerdem die Frage, ob die Software als Service mit monatlichen Kosten abonniert werden soll oder ob man lieber zu entsprechenden Lizenzen zum Einmalpreis greift. Die Cloudlösung ist in der Regel an ein Abonnement geknüpft, während eine klassische Infrastruktur mit Hosting auf dem eigenen Server meist den Kauf von Lizenzen voraussetzt. Bei einer längerfristigen Nutzung der Software kann ein Lizenzkauf durchaus die ökonomisch sinnvollere Variante sein. Ein Abonnement sorgt dagegen für variable Kosten und Zugänge können gekündigt werden, sobald man sie nicht mehr benötigt.
Wettbewerbsvorteile bleiben bislang häufig ungenutzt
Die Cloud bietet also unter Umständen viele Wettbewerbsvorteile, doch deutsche Unternehmen zögern noch. Bedenken beim Thema Datenschutz, Datensicherheit und Verfügbarkeit hindern sie zum Teil noch daran, Cloudlösungen ernsthaft in Betracht zu ziehen. Dabei übersehen sie manchmal, dass sie viele Aspekte selbst steuern können. Zunächst sollten sie sich einen Anbieter aussuchen, bei dem sie selbst entscheiden können, in welcher Region die Daten gespeichert werden. Befindet sich das Rechenzentrum in der EU, so gilt die EU Data Protection Directive mit wesentlich strikteren Datenschutzbestimmungen als sie etwa US-Recht vorsieht. Deutsche Unternehmen sind darüber hinaus an das Bundesdatenschutzgesetz gebunden. Auch Betriebe, die Daten außer Haus speichern, bleiben jedoch rechtlich dafür verantwortlich, dass die Daten ordnungsgemäß verarbeitet werden. In einer sog. „Auftragsdatenverarbeitungsvereinbarung“ werden die Datenschutz- und Sicherheitsstandards beim Auftragnehmer festgeschrieben.
Außerdem gehen deutsche Unternehmen meist davon aus, dass die Daten auf dem firmeneigenen Server am sichersten aufgehoben sind. Doch oft können nur große Unternehmen in Sachen physischer Datensicherheit mit den Cloud-Rechenzentren großer Anbieter mithalten. Die Vorkehrungen für Zugangskontrollen, Klimatisierung, Brandschutz, Schutz vor Wasserschäden oder Blitzeinschlag reichen gerade bei kleinen Unternehmen häufig kaum aus. Im Falle eines Hardwareschadens kommt so der Betrieb oft erst einmal zum Erliegen, bis ein Backup eingespielt ist. In Cloud-Rechenzentren mit Clusterbetrieb dagegen übernimmt in diesem Fall einfach ein anderer Cluster-Knoten die Arbeit, so dass der Endkunde den Hardware-Ausfall idealerweise gar nicht erst bemerkt.
Dennoch ist die Cloud nicht das Allheilmittel für alle Unternehmen. Firmen, die eine Software langfristig bei einer relativ stabilen Teamgröße nutzen möchten und die zudem über die nötige IT-Infrastruktur verfügen, sind mit dem klassischen Modell aus Lizenzkauf und der lokalen Installation auf der eigenen Hardware besser beraten. Auch wenn sensible personenbezogene Daten im Spiel sind, die aus vertraglichen Gründen nicht außerhalb des Unternehmens gespeichert werden dürfen, ist die klassische Variante oft die beste Lösung.
- Projektmanagement im Wandel der Zeit
- Desktop- oder webbasierte Software] Außerdem müssen die Anwender entscheiden, ob sie per Desktop-Software oder über einen Internetbrowser auf die Projektplattform zugreifen wollen. Einige Hersteller bieten mittlerweile beide Varianten auch in Kombination an. Wenn sich die Nutzer im Büro befinden, können sie mit einer Desktopvariante zugreifen, die meist komfortabler zu bedienen ist. Eine Integration in eine unternehmensinterne Groupware wie zum Beispiel Microsoft Outlook bringt je nach Produkt weitere Synergieeffekte. Für die Nutzung unterwegs können die Anwender dann auf die browserbasierte Webvariante umsteigen. Bei der Produktauswahl sollte man darauf achten, dass man mit beiden Produktvarianten auf derselben Datenbank arbeiten kann. So gehören mühsame Upload- und Download-Vorgänge - etwa um einen Projektplan zu aktualisieren - der Vergangenheit an. Gerade wenn mobile Teammitglieder mit ihren Tablet-PCs und Smartphones die Software nutzen sollen, ist Plattformunabhängigkeit und die Unterstützung verschiedener Webbrowser eine wichtige Bedingung. Mitarbeiter werden immer Mittel und Wege finden, wie sie auch unterwegs möglichst unkompliziert und effizient zusammenarbeiten können – und sei es über Dropbox oder Google Drive. Hier sollten Unternehmen praxistaugliche und vor allem sichere Alternativen bieten, damit nicht wichtige Projektdaten in den privaten Accounts der Mitarbeiter landen. Eine webbasierte Projektmanagement-Software, die möglichst viele Browser und Endgeräte unterstützt, lässt sich auch unkompliziert in eine Bring-Your-Own-Device-Strategie des Unternehmens integrieren. Bring Your Own Device bedeutet, dass Mitarbeiter eigene elektronische Endgeräte zu dienstlichen Zwecken nutzen dürfen. Voraussetzung ist eine klare strategische Entscheidung, welche Endgeräte der Mitarbeiter unterstützt werden. Diese Geräte werden damit zur Zugangskonsole, mit der über das Web auf die Projektdaten zugegriffen werden kann. Die Daten liegen dann je nach Variante auf der firmeneigenen Hardware oder im Rechenzentrum des Anbieters. Sollte das Gerät verloren gehen, kann der Zugang schnell und unkompliziert deaktiviert werden. Eine derartige Strategie steigert die Produktivität im Projekt, beispielsweise, weil Projektangelegenheiten schon auf dem Weg zur Arbeit geklärt werden können. Fazit Für beinahe jedes Projektmanagement-Szenario findet man mittlerweile eine geeignete Software-Lösung auf dem Markt. Ob lokale Installation auf der eigenen Hardware oder die Software als Service in der Cloud, ob Desktop- oder Webvariante – Kunden können heute ihr Softwarepaket genau so schnüren, wie es zu ihren Bedürfnissen passt. Seriöse Anbieter werden neben verschiedenen Lösungen auch eine kostenlose Beratung bieten, welche Zusammenstellung für die jeweilige Projektlandschaft empfehlenswert ist. [highlightbox id='88137506'
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1 Kommentar zu Projektmanagement: Techniken und Trends verändern die Anforderungen
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Neben den im Artikel genannten Punkten spielt beim Projektmanagement die web-basierte Zusammenarbeit und Koordination eine immer wichtigere Rolle, d.h. Dokumente austauschen, gemeinsam Projekte und Aufgaben diskutieren, etc. Viele Lösungen sind leider noch zu unflexibel und man muss wieder Mails schreiben, auf die man im Projektmanagementsystem nicht zugreifen kann.
Wir nutzen Comindware Project (http://www.comindware.com/de/project/) und letztendlich war für uns neben der einfachen Usability die Koordinierung der Arbeit im Team das entscheidende Kriterium für Comindware. Ich hatte mir vorher viele Lösungen angesehen und bei vielen ist dies nicht optimal umgesetzt.