Google hat angekündigt, Nutzern von Windows Phone nicht länger den Zugriff auf Google Maps zu verweigern. Der Konzern widerspricht zudem Berichten, wonach er absichtlich versucht hat, ein konkurrierendes Produkt zu behindern. Grund für die Sperre sei vielmehr der eingeschränkte Funktionsumfang der Mobilversion des Internet Explorer.
„Wir testen periodisch die Kompatibilität von Google Maps zu mobilen Browsern, um das beste Erlebnis für unsere Nutzer zu garantieren“, zitiert The Next Web aus einer Stellungnahme des Unternehmens. Den letzten Test habe IE Mobile nicht bestanden, weswegen Google Nutzer des Browsers auf Google.com umleite. Firefox Mobile biete mehr Funktionen. Deshalb gebe es für dessen Nutzer keine Einschränkungen.
Die Kehrtwende begründet Google dem Bericht zufolge nun mit von Microsoft eingeführten Verbesserungen. „Wir arbeiten daran, die Umleitung zu entfernen.“ Ab wann Nutzer von Windows Phone per Browser auf Maps zugreifen können, teilte das Unternehmen jedoch nicht mit.
Unklarheit besteht darüber, seit wann Google Windows-Phone-Nutzer davon abhält, den Kartendienst per Browser aufzurufen. Ein Google-Sprecher erklärte gegenüber der ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley, die Umleitung habe schon „immer“ bestanden. „Ich kann nicht definitiv belegen, dass das falsch ist, aber ich meine, ich hätte Google Maps auf meinem Windows Phone im vergangenen Jahr mindestens einmal benutzt“, schreibt Foley. „Falls Google recht hat und die Umleitung nicht neu ist, frage ich mich, warum dieses Verhalten erst jetzt aufgedeckt wurde.“
Zudem verweist sie auf ein Video des niederländischen Softwareentwicklers Tom Verhoeff. Es zeigt, dass sich Funktionen wie Pan and Zoom, die IE Mobile laut Google nicht bietet, mit Maps nutzen lassen. Verhoeff veränderte für den Test mithilfe eines Proxys und eines Scripts den User Agent von IE Mobile und gab den Browser als Android-Browser aus.
Der Vorwurf, Produkte der Konkurrenz absichtlich zu blockieren, ist allerdings auch für Microsoft nicht neu. 2001 war der Softwarekonzern heftig kritisiert worden, weil sein Portal MSN.com inkompatibel zu allen Browsern außer dem eigenen Internet Explorer war. Ebenso wie Google heute wies der Softwarekonzern damals jeglichen Vorsatz zurück und programmierte die Seite neu.
[mit Material von Edward Moyer, News.com]
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