Samsung und LG in China wegen Preisabsprachen für LCD-Panels verurteilt

Sie müssen zusammen mit vier taiwanischen Herstellern umgerechnet 43,3 Millionen Euro zahlen. Die Preisabsprachen fanden demnach zwischen 2001 und 2006 statt. Es ist das erste Mal, dass China eine Kartellstrafe gegen ausländische Firmen verhängt.

China hat gegen Samsung, LG und vier taiwanische Hersteller eine Geldstrafe von 353 Millionen Yuan (43,3 Millionen Euro) verhängt. Die Firmen sollen Preise für LCD-Panels abgesprochen haben. Einem Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap News zufolge entfallen rund 12,4 Millionen Euro auf Samsung und 14,5 Millionen Euro auf LG.

Logos von Samsung und LG

Die anderen vier Beklagten sind Chi Mei Optoelectronics, AU Optronics, Chunghwa Picture Tubes und HannStar Display. Sie sollen zwischen 2001 und 2006 die Preise festgelegt haben, die sie von Geräteherstellern in China verlangten. Dem Bericht zufolge gehen 21,1 Millionen Euro als Schadenersatz an neun chinesische Firmen.

„Zwischen 2001 und 2006 haben sich die sechs Firmen 53-mal zu Gesprächen getroffen, um angeblich Informationen über den weltweiten LCD-Panel-Markt auszutauschen“, zitiert Yonhap News einen Sprecher der National Development and Reform Commission, die die Geldstrafe verhängt hat. „Es hat sich herausgestellt, dass die Beteiligten Preise abgesprochen und manipuliert und damit den Rechten und Interessen anderer Parteien und von Verbrauchern geschadet haben.“ Dem Bericht zufolge ist es das erste Mal, dass ausländische Firmen in China wegen Kartellvergehen zur Verantwortung gezogen wurden.

LG, Samsung und die anderen vier Firmen müssen ihren chinesischen Kunden zudem eine Garantie von 36 statt wie bisher 18 Monaten gewähren. Darüber hinaus verpflichteten sie sich gegenüber der Kommission, sich künftig an chinesische Gesetze zu halten.

Samsung wollte den Bericht von Yonhap News nicht kommentieren. Ein Sprecher von LG sagte, es seien Maßnahmen eingeleitet worden, um derartige Probleme künftig zu verhindern. LG Display habe neue Richtlinien entwickelt und umgesetzt.

Alle sechs LCD-Hersteller waren bereits in den USA und Europa zu erheblichen Strafen verurteilt worden. 2008 mussten sie zusammen 585 Millionen Dollar an das US-Justizministerium abführen. Zwei Jahre später verhängte die EU eine Geldbuße von 856 Millionen Dollar gegen LG, AU Optronics, Chimei Innolux, Chunghwa Picture Tubes und HannStar Display. Samsung entging aufgrund seiner Zusammenarbeit mit den Behörden einer Strafe.

Im Dezember brummte die Europäische Kommission LG und Samsung sowie weiteren Firmen eine Geldbuße von 1,47 Milliarden Euro auf. Sie waren an zwei unterschiedlichen Kartellen im Sektor Kathodenstrahlröhren (Cathode Ray Tubes – CRT) beteiligt. Diese Bildröhren kamen in allen Fernsehgeräten und Computermonitoren zum Einsatz, ehe die Flachbildschirmtechnik ihren Siegeszug antrat.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

Themenseiten: Displays, Kartell, LG, Samsung

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