Chinesischer Raubkopierer bekennt sich vor US-Gericht schuldig

Xiang Li hatte Büro-, Militär- und Raumfahrtsoftware im Wert von mindestens 100 Millionen Dollar geknackt und Kopien übers Internet vertrieben. Dafür nutzte er Sites wie crack99.com. Die Software stammte von 61 Firmen, darunter Microsoft, Oracle und auch Siemens.

Ein US-Bundesgericht verhandelt gerade den Fall eines Chinesen, der Raubkopien von Programmen von Microsoft, Oracle und Agilent Technologies angefertigt und verkauft hat. Der Wert der Software wird auf über 100 Millionen Dollar geschätzt. Xiang Li hat sich schuldig bekannt.

Gerichtsurteil

Reuters zufolge stammte die illegale Software von insgesamt über 200 US-Firmen. Li vertrieb die Raubkopien in 61 Ländern über seine Websites wie crack99.com. Der erzielte Preis lag vermutlich weit unter dem geschätzten Wert der Originale. Von 2008 bis 2011 konnte der Chinese diesen Handel aufrecht erhalten.

Die Programme kauften wohl überwiegend Firmen, denn es handelte sich etwa um Software für die Verteidigung, die Raumfahrt oder auch für Ingenieure. Zu den Herstellern zählten neben den genannten unter anderem Siemens und Rockwell Automation.

Die US-Polizei konnte Li im Juni 2011 nach mehr als 18 Monate währenden Nachforschungen verhaften. Im Rahmen von Undercover-Recherchen kauften Polizisten den Raubkopierern Programme im Wert von etwa 150.000 Dollar ab, für die sie nach offiziellen Angaben „einige tausend Dollar“ zahlten. Schließlich zahlte sich das aus, denn es gelang ihnen, Li auf die Marianeninsel Saipan zu locken, die zu den USA gehört. Dazu hatten sie ihm ein gemeinschaftliches Projekt vorgegaukelt.

Ursprünglich waren Li 46 Straftaten vorgeworfen worden. Er hat sich jetzt in zwei Fällen schuldig bekannt: kriminelle Urheberrechtsverstöße und Betrug via Telekommunikationsnetze. Dafür drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft in einem Bundesgefängnis und eine Strafe von bis zu 500.000 Dollar. Die Urteilsverkündung ist für 3. Mai angesetzt.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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Themenseiten: China, Microsoft, Oracle, Siemens, Software, Urheberrecht

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