Sophos hat weitere Websites entdeckt, die Exploits für die Ende Dezember aufgetauchte Zero-Day-Lücke in Internet Explorer 6, 7 und 8 enthalten. Betroffen sind die Seite einer iranischen Ölfirma, die noch immer den Schadcode hostet, sowie eine Website, die sich an die Ethnie der Uiguren in Ost-Turkestan richtet.
Symantec will dagegen die Hintermänner der Angriffe identifiziert haben. Nach Erkenntnissen des Sicherheitsunternehmens handelt es sich um die Hacker des „Elderwood Project“, die 2009 auch für die gegen Google gerichtete „Operation Aurora“ verantwortlich waren.
Das Elderwood Project habe scheinbar Zugriff auf „eine unbegrenzte Zahl von Zero-Day-Schwachstellen“, schreibt Symantec in einem Blogeintrag. Es wäre keine Überraschung, falls es den Hacker auch schon gelungen sei, Microsofts Fix-it-Tool für die IE-Lücke zu umgehen. Dass das möglich ist, bewies Ende vergangener Woche das Sicherheits-Start-up Exodus Intelligence.
„Es hat sich herausgestellt, dass die Gruppe hinter dem Elderwood Project weiter neue Zero-Day-Lücken für Cyberangriffe aufspürt, und wir gehen davon aus, dass sie das auch im neuen Jahr tun werden“, schreibt Symantec in seinem Blog. Schon zuvor hatte das Unternehmen erklärt, den Hackern stünden umfangreichere Ressourcen und finanzielle Mittel zur Verfügung als anderen Cyberkriminellen.
Wann Microsoft ein Update für seinen Browser herausbringen wird, ist bisher nicht bekannt. Ein Sprecher des Unternehmens sagte TechWeekEurope, Microsoft stehe wegen der Umgehung des Fix-it-Tools mit Exodus Intelligence in Kontakt.
„Bis ein richtiger Patch von Microsoft angeboten wird, sind Nutzer des Internet Explorer dem Risiko von Angriffen auf die Anfälligkeit ausgesetzt“, schreibt Graham Cluley, Senior Technical Consultant bei Sophos, in einem Blogeintrag. „Sie sollten sicherstellen, dass sie Schutzmaßnahmen eingerichtet haben, um die Gefahr zu minimieren.“
[mit Material von Tom Brewster, TechWeekEurope]
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