RIMs Chief Marketing Officer Frank Boulben hat angekündigt, dass sein Unternehmen mit den neuen BlackBerry-10-Geräten „alle Preispunkte“ treffen wolle. Man werde mit den für diesen Monat geplanten Modellen möglicherweise alle Marktsegmente von Low- bis High-End bedienen, sagte er auf der CES in Las Vegas gegenüber Fierce Wireless. In diesem Jahr sollen mindestens sechs Smartphones mit dem neuen Betriebssystem erscheinen.
Den Anfang werden Geräte mit Touchscreen und ein Modell mit vollständiger QWERTY-Tastatur machen. Für 30. Januar hat RIM zu einer Veranstaltung eingeladen, auf der es voraussichtlich die neuen Telefone vorstellen wird. Wann genau die preisgünstigsten Modelle auf den Markt kommen werden, teilte Boulben nicht mit.
BlackBerry 10 soll ein Neuanfang für RIM werden. Der kanadische Hersteller, der zuletzt stetig Kunden an Rivalen wie Googles Android und Apples iPhone verloren hat, setzt seine Zukunft auf den Erfolg des von Grund auf überarbeiteten Mobilbtriebssystem. Zentrale Merkmale sind weiterhin Messaging und einfache Eingabe, aber die neue Software wird auch eine neue Benutzeroberfläche und verbesserte Multimediafunktionen bringen.
RIMs traditionelle Kundenbasis besteht aus Firmen und Regierungseinrichtungen. Es hat aber auch Anhänger in anderen Marktsegmenten. Beispielsweise sind seine Geräte aufgrund der integrierten BlackBerry-Messenger-Technik (BBM) bei Teenagern und Nutzern in sich entwickelnden Märkten ebenfalls beliebt. BBM ist ein Instant Messenger, mit dem Anwender mit anderen BlackBerry-Nutzern über RIMs Netzwerk kommunizieren können, unter Umgehung des SMS-Services ihres Carriers. Vielschreiber können auf diese Weise Geld sparen und schneller miteinander kommunizieren.
Auch wenn RIM diese Kunden willkommen heißt und in der Vergangenheit mit passenden Geräten versorgt hat, hofft es weiterhin darauf, vor allem Kunden im High-End-Bereich anzusprechen. Doch gerade diese Unternehmens- und Regierungskunden hat es in den letzten Jahren zunehmend an Google und Apple verloren.
Laut Oliver Bussmann, Chief Information Officer bei SAP, hat RIM aber nach wie vor eine treue Fangemeinde im Unternehmensbereich. „Ich glaube, da draußen gibt es weiterhin eine Community von BlackBerry-Nutzern. Sie lieben es“, sagte er in einem Interview mit IDG News Service auf der CES. SAP hilft seinen Geschäftskunden bei der Verwaltung tausender iPads, iPhones, Android-Geräten und eben BlackBerrys. Der Walldorfer Softwarekonzern gehört auch zu den Betatestern von BlackBerry 10. Nach Ansicht von Bussman wird der Erfolg von Blackberry 10 zum Großteil davon abhängen, wie RIM den Launch gestaltet.
Der Hersteller will direkt zum Start den vollen Funktionsumfang liefern. Aus diesem Grund hat er den Launch des Betriebssystems mehrmals verschoben. Von Anfang an sollen mindestens 70.000 Apps für BlackBerry 10 zur Verfügung stehen, wie Boulben erklärte. Er betonte zudem, dass man große Unterstützung von den Entwicklern habe. Als Ziel habe man die beliebtesten 600 Anwendungen in den Hauptmärkten ausgegeben; rund 90 Prozent davon würden von BlackBerry 10 unterstützt.
[mit Material von Marguerite Reardon, News.com]
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