Bericht: Dell erwägt Rückzug von der Börse

Angeblich laufen Verhandlungen mit den Private-Equity-Firmen TPG Capital und Silver Lake. An der Finanzierung des Geschäfts sollen sich mehrere Großbanken beteiligen. Dells Marktkapitalisierung lag am 11. Januar bei 18,9 Milliarden Dollar.

Dell will sich angeblich von der Börse zurückziehen. Einem Bericht von Bloomberg zufolge verhandelt der Computerhersteller mit mindestens zwei Investoren über eine Übernahme. Eine der Quellen der Zeitung sagte zudem, dass mehrere große Banken angesprochen wurden, um das Geschäft zu finanzieren.

Logo von Dell

Ein Sprecher von Dell wollte sich auf Nachfrage von News.com nicht zu dem Bericht äußern. Er sagte lediglich, Dell kommentiere weder Gerüchte noch Spekulationen.

Die Investoren sind nach Angaben einer Quelle von Bloomberg die Private-Equity-Firmen TPG Capital und Silver Lake. Das Geschäft könne noch im Lauf dieser Woche angekündigt werden. Die Finanzierung sei aber noch nicht gesichert. Daher sei ein Scheitern der Verhandlungen nicht ausgeschlossen.

Bloomberg zufolge betrug Dells Marktkapitalisierung am 11. Januar 18,9 Milliarden Dollar. Firmengründer und CEO Michael Dell besitzt 15,7 Prozent der Anteile seines Unternehmens. Dadurch sei es einfacher, die Transaktion zu finanzieren, ergänzte eine der Quellen.

Dell war jahrelang der größte PC-Hersteller der Welt. In den aktuellen Rankings von IDC und Gartner findet sich das Unternehmen aber nur noch auf Platz drei hinter Hewlett-Packard und Lenovo wieder. Die Dell-Aktie verlor allein im vergangenen Jahr rund ein Drittel ihres Werts, während Dell die Wandlung vom reinen PC-Hersteller zum Anbieter von Enterprise-Produkten wie Network und Storage vollzieht. Diesen Bereich stärkte das Unternehmen zuletzt vor allem durch Akquisitionen. Trotzdem hält es am PC-Markt fest.

Der Rückzug von der Börse und die Rückumwandlung in ein Privatunternehmen könnte nach Ansicht von Bloomberg Michael Dell dabei helfen, die Neuausrichtung zu beschleunigen und mit der Konkurrenz Schritt zu halten, ohne sich den kritischen Fragen der Aktionäre stellen zu müssen. „Die Aktie hat zuletzt nicht viel geleistet und er steht unter Druck, die Zahlen zu verbessern“, zitiert Bloomberg Abhey Lamba, Anaylst bei Mizuho Securities. „Er will die Bedeutung von zwei Dritteln seines Geschäfts abschwächen. Es ist schwierig, diese Strategie durchzusetzen, weil sie insgesamt einen Umsatzrückgang bedeutet.“

Der Bloomberg-Bericht beflügelte gestern den Kurs der Dell-Aktie. Zwischenzeitlich musste sogar der Handel des Papiers ausgesetzt werden. Zum Börsenschluss kostete eine Dell-Aktie 12,29 Dollar, was einem Plus von 12,96 Prozent oder 1,41 Dollar entspricht. Im nachbörslichen Handel legte sie nochmals um 3,58 Prozent auf 12,73 Dollar zu.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

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1 Kommentar zu Bericht: Dell erwägt Rückzug von der Börse

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  • Am 15. Januar 2013 um 17:39 von Mac-Harry.de

    „Apple sollte geschlossen und das Geld den Aktionären ausgezahlt werden“, so einst Michael Dell. Es ist schon erstaunlich, dass es ihn jetzt selber trifft und er seinen Laden, wie die Süddetusche titelt, den Haien jetzt zum Frass vorwirft. Dell ist nur die Spitze des Eisberges in der sich von Steve Jobs durchsetzenden Post-PC Era: http://mac-harry.blogspot.de/2013/01/dell-verabschiedet-sich.html

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