Schlechte Noten für Security Essentials: Microsoft bekrittelt Antivirentest

Wegen mangelnder Schutzwirkung fällt Security Essentials in einem Vergleichstest von Virenschutzprogrammen erneut durch. Ähnlich schlecht schneidet Microsofts Antivirenlösung für Unternehmen ab. Microsoft hält mit eigenen Zahlen dagegen und unterstellt realitätsfremde Testverfahren.

Microsoft ist unzufrieden mit den Ergebnissen eines aktuellen Vergleichstests von Virenschutzprogrammen, bei dem seine kostenlose Lösung Security Essentials erneut durchfiel. In einem Blogeintrag unterstellte Joe Blackbird, Program Manager im Microsoft Malware Protection Center, dem Magdeburger AV-Test-Institut realitätsfremde Testmethoden und versuchte das mit eigenen Zahlenwerken zu belegen.

AV-Test veröffentlicht alle zwei Monate vergleichende Testergebnisse bekannter Virenschutzprogramme. Im Vergleich von Privatanwenderprodukten für Windows 7 im Zeitraum November / Dezember 2012 erreichte Security Essentials nicht einmal die mindestens geforderte Schutzwirkung und konnte daher nicht zertifiziert werden. Nur drei von 25 getesteten Programmen wurde diese Zertifizierung verweigert – und schon beim letzten Test vor zwei Monaten war Microsofts kostenloses Schutzprogramm durchgefallen. Mit ähnlich schlechten Ergebnissen verfehlte auch Forefront Endpoint Protection die Zertifizierung, Microsofts Virenschutzlösung für Unternehmen.

Ein wichtiger Grund für die verweigerte Zertifizierung war der unzureichende Schutz vor Zero-Day-Attacken. „Nach den Testergebnissen von AV-Test haben unsere Programme 72 Prozent von 100 Beispielen von Zero-Day-Malware erkannt“, führte Microsoft-Manager Blackbird dazu aus. „Wir wissen aus Erhebungen mit Hunderten von Millionen Systemen weltweit, dass 99,997 Prozent unserer Kunden den Malware-Varianten in diesem Test nicht begegneten, wenn sie von einer Zero-Day-Attacke betroffen waren.“

Microsofts eigene Untersuchung habe gezeigt, dass nur 0,0033 Prozent der Nutzer von Microsoft Security Essentials und Microsoft Forefront Endpoint Protection durch die Malware-Beispiele geschädigt worden seien, die im Test nicht erkannt wurden. „Außerdem haben 94 Prozent der im Test nicht erkannten Malware-Beispiele keine Auswirkungen auf unsere Kunden gehabt.“

AV-Test-CEO Andreas Marx erklärte in einer E-Mail an News.com, Microsofts Angaben bezögen sich nicht spezifisch auf die Tests, sondern auf die vorherrschende Verbreitung bestimmter Viren und ihre Auswirkungen bei tatsächlichen Nutzern. „Je nachdem, was man zählt, bekommt man verschiedene Ergebnisse“, erklärte er.

„Wir sehen heute alle zwei Sekunden drei neue Malware-Beispiele, die sich zu einigen Millionen Beispielen im Monat addieren“, fuhr er fort. „Statt Millionen Beispiele zu betrachten, konzentrieren wir uns auf die einzelnen Familien und wählen aktuelle Beispiele aus jeder Familie für unsere Tests aus. Daher sind die zu beobachtenden Wirkungen dieser Beispiele tatsächlich niedrig, die Gefährdung der Malware-Familie aber ist erheblich.“

AV-Test ziehe diesen familienbasierten Ansatz aufgrund der heutigen Malware-Situation vor. Die Tests berücksichtigten zudem umfangreiche Daten, die von einem breiten Feld von Antivirus-Anbietern und den Nutzern ihrer Produkte stammten.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Neueste Kommentare 

8 Kommentare zu Schlechte Noten für Security Essentials: Microsoft bekrittelt Antivirentest

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  • Am 14. September 2013 um 18:04 von woelfi

    Für mich ist MSE die wahl nr 1.
    1.)der schutz ist ausreichend, solange man am pc sein hirn eingeschaltet lässt und nicht jeden mist installieren und testen muss.
    2.)kein av-prog. braucht so wenig ressourcen wie mse-bedeutet für mich, ich kann mit meiner kiste auch noch was sinnvolles machen
    3.) keine fehlalarme (nicht daß mal ne wichtige systemdatei unter virenverdacht kommt und ich die kiste gar nicht mehr hochfahren kann)
    4.) keine nervige werbung
    5.) kostet nix
    in meinem bekanntenkreis benutzen alle nur noch mse und sind zufrieden. und die surfen nicht nur auf den ganz lieben seiten, von software und downloads ganz zu schweigen. und falls mal ein system trotzdem verseucht und vor den baum gefahren ist, das muss der superpremium-sauteuer-virenscanner auch nicht unbedingt finden.
    nach ner neuinstallation des bs wundert man sich sowieso, wie schnell eigentlich der pc ist.

  • Am 24. Januar 2013 um 14:50 von Testuser

    Ein AV Programm schützt niemals zu 100 %!!! Alles Werbung, ohne Wahrheitsgehalt!

    Das ist ja gerade eine enorme Sicherheitslücke selbst, der User vor
    dem PC, der glaubt alles anklicken und installieren zu können. Es wird ja der Virenscanner alles sauber halten. Von einer sinnvollen Absicherung/Einstellung des System ganz zu schweigen, ……

    Musste schon öfters PCs / Laptops aufsetzten, die laut Antivirensoftware sauber waren und trotzdem nicht fehlerfrei liefen, dann doch mit Trojanern, Viren, Rootkits, usw…. infiziert waren.

    Egal ob gratis oder gekauft wie Avira, Eset, Norton, Kaspersky, usw….

    Oft empfiehlt sich schon ein Onlinetool (Rootkitscanner; vorübergehend ausgeführt) einer anderen AV Firma wie Trend Micro Housecall 7.1, Gmer , Radix antirootkit um eine mögliche unentdeckte Infektion zu finden. Falls man fündig wird, sollte man ohnehin neu aufsetzten, bei Rootkits zumindestens!

  • Am 18. Januar 2013 um 15:47 von Boris

    Das ist ganz klar ein gewolltest Ergebnis der Antiviren-Theater-Mafia. Damit machen die nun mal das Geschäft. D.h. Drohkulisse aufbauen, scheinbare Schädlinge abwehren, den Anwender in Sicherheit wiegen. MS Essentials haben in anderen tests, z.B. vor geraumer Zeit in C’t ok abgeschnitten. Das reicht.

  • Am 18. Januar 2013 um 12:38 von schulte

    Ohne Zweifel – nicht gut für Microsoft!

    Ich würde es allerdings begrüßen, wenn sich MS weniger in Rechtfertigung übt, sondern besser in Schadensbehebung.
    Egal ob man sich über die Testparameter ärgert oder ob sie zutreffend sind, das sind die Spielregeln und die gilt es zu erfüllen. Schließlich gelten die auch für die anderen. Nun könnte man behaupten, dass der Test eine einseitige Benachteiligung von MS darstellt, oder so explizit angelegt wurde.
    Aber das würde auch nur bedeuten, dass es bei MS ein Fenster gibt, aus das sich Malware konzentrieren kann.

    Als MSE-Nutzer erwarte ich da mehr!

    • Am 18. Januar 2013 um 14:02 von Claus Rutan

      ich kann die Testergebnisse aus Erfahrung mit meinen Kunden bestätigen. Die meisten Kunden die einen Schädling hatten, waren von AVIRA-kostenlos oder MS-Essentials „beschützt“ worden. Ich sage dann immer: „Nicht nur gratis sondern auch umsonst.“

      • Am 19. Januar 2013 um 12:16 von Jürgen Herrmann

        @ Claus Rutan, Würden sie ihre Beispiele bitte mit Tatsachen unterlegen. War der Virenschutz mit aktuellen Signaturen versehen und das System „UpToDate“?
        Meine Erfahrung deckt sich eindeitig mit dem Test von C’t. Geld schützt nicht besser, sondern hilft nur dem Verkäufer (Herr Rutan sind sie zufällig Reseller?). Er bietet vielleicht die Möglichkeit an zentraler Stelle das Geschehen besser zu überwachen, aber Angriffe sind meiner Erfahrung nach immer nur bei den PCs erfolgreich, wo die OS Updates vernachlässigt wurden und jegliche Warung misachtet wurden.

        • Am 30. März 2016 um 8:56 von Claus Rutan

          nein ich bin kein Verkäufer – ich bearbeite Phishingfälle einer Bank. Warum wird man immer gleich verdächtigt, wenn man die Wahrheit sagt?

    • Am 7. März 2013 um 19:20 von Ingo H.

      Ich kann die Ergebnisse von AV-Test nur bestätigen. Ich habe mal eine eigene Testreihe gestartet und tatsächlich erkannte Forefront von meinen 10 getesteten Malware-Seiten 8 nicht. Nur bei zwei konnte Forefront den Angriff abwehren.
      Forefront und Security Essentials sind keine Virenschutzprogramme sondern dienen höchstens der Verbreitung von Malware.

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