Bericht: Intel gewinnt Cisco als Foundry-Kunden

Anlässlich der Quartalszahlen wollte CEO Paul Otellini dies nicht bestätigen. "Unsere Strategie lautet: erst krabbeln, dann laufen und schließlich rennen. Wir sind noch im Krabbelstadium." Cisco würde als Bestandskunde von Intel aber gut in dessen Profil passen.

Intels Vorstoß, als Chipfabrik für andere Firmen – als so genannte Foundry – Geld zu verdienen, scheint auf soliden Füßen zu stehen. Einem kurz vor den Quartalszahlen des Unternehmens veröffentlichten Bericht zufolge hat es Cisco als Kunden gewonnen und wird dessen Chipdesigns in die Realität umsetzen, wie Bloomberg berichtet.

Prozessorherstellung in einer Intel-Fab (Bild: Intel)Prozessorherstellung in einer Intel-Fab (Bild: Intel)

Intel-CEO Paul Otellini kommentierte später in einer Konferenz mit Analysten, zu einer Tätigkeit als Foundry gebe es noch nichts zu vermelden: „Wir sind sehr interessiert daran, für bestimmte Kunden als Foundry zu arbeiten. Wir sehen uns nicht als Allzweck-Chiphersteller oder Konkurrenz für normale Foundries. Wir würden keine Aufträge von Konkurrenten annehmen. Unsere Strategie lautet: erst krabbeln, dann laufen und schließlich rennen. Wir sind noch im Krabbelstadium.“

Als möglichen Foundry-Kunden von Intel hatte im Dezember der Analyst Doug Freedman von RBC Capital Markets Apple ins Gespräch gebracht. Im Gegenzug könnte Apple Intels Atom-Prozessoren im iPad einsetzen, was Intel einen Referenzkunden im Tablet-Bereich und gleichzeitig einen marktführenden Abnehmer einbrächte. Auch Auguste Gus Richard von Piper Jaffray empfahl Intel eine Foundry-Tätigkeit. Als Kunden kämen neben Apple auch Samsung oder Microsoft in Frage, sagte er. Otellini nannte dieses Modell „sehr interessant“.

Cisco bezieht schon länger Prozessoren von Intel für seine Netzwerk-Hardware – bisher allerdings nur Halbleiter, die Intel auch konzipiert hat. Das Unternehmen würde von daher gut zu Intels Anforderungen an mögliche Foundry-Kunden passen.

Eine Tätigkeit als Foundry könnte ohnehin frei werdende Kapazitäten in Intels Fertigung nutzen. Gleichzeitig würde es damit den Druck auf Konkurrenten wie die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) erhöhen.

Am Foundry-Modell gefalle ihm die übliche Preisgestaltung nicht, erklärte Otellini allerdings im Dezember. Eine Foundry berechne dem Kunden ihre Kosten plus einen Aufschlag. Intel sei es aber gewohnt, für Prozessoren einen festen Gegenwert zu nehmen, und das wolle man beibehalten. „Wir wollen für den Wert der Leistung unserer Transistoren bezahlt werden.“

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Themenseiten: Cisco, Intel, Networking, Netzwerk, Prozessoren

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