Ägypten verbietet Youtube für einen Monat wegen Anti-Islam-Film

Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Google hat nach eigenen Angaben noch keine Mitteilung über eine Youtube-Sperre aus Ägypten erhalten. Die auf dem Videoportal veröffentlichten Ausschnitte aus dem Film "Innocence of Muslims" hatte vergangenen Herbst zahlreiche Proteste ausgelöst.

Ein ägyptisches Verwaltungsgericht hat laut Reuters eine einmonatige Sperre gegen Googles Videoportal Youtube verhängt, weil auf ihm Ausschnitte des unmstrittenen Films „Innocence of Muslims“ (Die Unschuld der Muslime) zu sehen waren. Die Low-Budget-Produktion aus den USA verunglimpft den Propheten Mohammed und gilt als gezielte Provokation von Muslimen.

Youtube-Blockade (Bild: News.com)

Ein Google-Sprecher erklärte zu dem jetzt ergangenen Urteil in Ägypten lediglich: „Wir haben bisher keine Mitteilung von dem Richter oder der Regierung in dieser Sache erhalten.“

Der knapp 14-minütige Trailer war im Juli 2012 auf Youtube hochgeladen worden. Im Anschluss kam es in vielen arabischen Ländern zu Protesten, die teilweise in gewalttätigen Demonstrationen gipfelten. Militante Extremisten nahmen sie im September zum Anlass, Angriffe auf Botschaften und Konsulate der USA zu starten. Bei Anschlägen in Kairo und Bengasi kamen mehrere Menschen ums Leben, darunter auch der US-Botschafter J. Christopher Stevens.

Zur Zeit der Proteste im vergangen Herbst erklärte Google, dass „Innocence of Muslims“ in den USA nicht Youtubes Community-Richtlinien verletze. Allerdings sperrte es die Ausschnitte in Ländern, die das Werk als illegal einstuften.

„Wir arbeiten hart daran, eine Community aufzubauen, die jeden erfreut und die den Leuten die Möglichkeit bietet, unterschiedliche Meinungen auszudrücken. Das ist eine Herausforderung, denn was in einem Land in Ordnung ist, kann in einem anderen als Beleidigung angesehen werden“, teilte Youtube damals mit. „Dieses Video – das im Web weit verbreitet ist – entspricht eindeutig unseren Richtlinien und wird auf Youtube bleiben. Allerdings haben wir den Zugriff darauf in Ländern wie Indien und Indonesien, in denen es als illegal gilt, eingeschränkt, ebenso in Libyen und Ägypten angesichts der sensiblen Lage in diesen beiden Staaten. Dieses Vorgehen steht in Einklang mit unseren 2007 eingeführten Richtlinien.“

In den USA und auch in Deutschland zeigt Youtube beim Aufruf des Videos eine Warnmeldung an: „Der folgende Inhalt wurde von der Youtube-Community als potenziell beleidigend oder unangemessen eingestuft. Dies ist vom Betrachter zu berücksichtigen.“

Beim Aufruf des umstrittenen Videos zeigt Youtube einen Warnhinweis an (Screenshot:ZDNet.de).Beim Aufruf des umstrittenen Videos zeigt Youtube einen Warnhinweis an (Screenshot:ZDNet.de).

[mit Material von News.com]

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Themenseiten: Gerichtsurteil, Google, YouTube, Zensur

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